Warum Oberbürgermeister Horst Schiereck bei „Wetten, dass ...“ eine gute Figur machen würde, Sozialdemokraten zum Hörer greifen und Dorothea Schulte (Grüne) eine Auswanderung in die Schweiz nicht ausschließen kann.

Ungeahnte Fähigkeiten

Wetten, dass. . . Horst Schiereck als Wettkandidat in der gleichnamigen ZDF-Show eine gute Figur machen würde?! In dieser Woche stellte der OB im Hauptausschuss ungeahnte Fähigkeiten unter Beweis: So verkündete er direkt nach einer Abstimmung über den Haushalt das Ergebnis, ohne überhaupt in die Runde der Politiker geschaut und nachgezählt zu haben. „Ich weiß nach der Diskussion auch so, wie abgestimmt wurde“, erklärte er. Womit er in diesem Fall richtig lag.

Genossen am Telefon

Dagegen gehen Schierecks Genossen seherische Qualitäten offenbar ab. So weiß die SPD offenbar nicht, ob es im Rat am Dienstag wirklich zu der sich abzeichnenden knappen rot-gelben Mehrheit für den Haushalt kommen wird. Anders ist es nicht zu erklären, dass eine Ratsgruppe jüngst einen Anruf aus der SPD bekommen haben soll, wie zu hören war. Tenor: Man habe mal wissen wollen, ob sich die Ratsgruppe vielleicht auch vorstellen könne, sich bei der Abstimmung über den Haushalt zu enthalten.

Frauen in Führungspositionen

Heute wird in Herne die Frauenwoche eingeläutet, Freitag ist Weltfrauentag. Deshalb an dieser Stelle – nur mal so – eine ebenso aktuelle wie denkwürdige Zahl: Von 23 Fachbereichsleitungen der Stadt sind nur zwei weiblich. Dazu zählt auch noch die Gleichstellungsbeauftragte.

Noch mehr Transparenz

Einige Chefs städtischer Gesellschaften (übrigens: auch hier nur Männer) haben in dieser Woche punkten können, indem sie die Hosen runter ließen und auf WAZ-Anfrage ihr Gehalt offenbarten. Auch für die SPD in Herne-Süd ist Transparenz mehr als ein Wort: Auf der Homepage des Ortsvereins geben Erich Leichner und Bernd Taschner an, was sie für die Wahrnehmung ihrer Mandate in Rat bzw. Bezirksvertretung sowie in den Aufsichtsgremien der Stadt bekommen.

Neues von Familie M.

So viel Offenheit war selten: Auch Franz Müntefering gab tiefe Einblicke. Und zwar im „Stern“, mit dem er kurz vor Ende seiner politischen Karriere zurückblickte (Titel: „Leben gut. Alter gut. Glück auf“). Der 72-Jährige erklärte in dem Interview u.a., dass er sich auch von der Polit-Bühne verabschiedet hätte, wenn seine Frau Michelle nicht für den Bundestag aufgestellt worden wäre.

Flucht in die Schweiz

Dorothea Schulte (Grüne) machte aus ihrem Herzen ebenfalls keine Mördergrube. Für den (von OB Schiereck im Hauptausschuss rein theoretisch entworfenen) Fall, dass Günter Nierstenhöfer (Soziale Gerechtigkeit) nach der Bundestagswahl Finanzminister werden sollte, kündigte die Ratsfrau an: „Dann wandere ich in die Schweiz aus!“