Den Begriff „Gefahr im Verzug“ will Josef Becker - noch - nicht benutzen, allerdings sieht der Fachbereichsleiter Tiefbau und Verkehr „Handlungsbedarf“. Dass dieser „dringend“, verdeutlichte Becker gestern.

Stein des Anstoßes sind 22 Beleuchtungsmasten aus Beton auf der Bochumer Straße. Diese Masten stammen noch aus der Zeit, als die Straßenbahn fuhr, inzwischen sind erhebliche Zweifel an der Standsicherheit aufgekommen. Ein Gutachter warf bereits vor sieben Jahren einen kritischen Blick auf die Pfeiler, und selbst Laien können erkennen, dass Brocken aus dem Beton geplatzt sind.

Vor dem Hintergrund, dass in Wuppertal vor wenigen Wochen ein vergleichbarer Mast ohne erkennbare Ursache umgefallen ist und die Stadt Herne daraufhin Post von der Bezirksregierung Düsseldorf (als zuständiger Behörde) erhielt mit der Frage, ob und wo diese Masten noch verwendet werden, zog die Stadt die schnelle Konsequenz:

Spätestens am kommenden Donnerstag, 28. Februar, beginnt die Demontage. Vielleicht sogar früher. Auf dem betroffenen Abschnitt wird die Straße jeweils nur einspurig befahrbar sein. Die Arbeiten, an denen auch die Herner Stadtwerke beteiligt sind, werden also während des fließenden Verkehrs stattfinden. In einem ersten Schritt wird die Hängebeleuchtung abgenommen. „Im zweiten Schritt werden auch die Zugseile entfernt“, erläutert Becker.

Wie lange eine Beleuchtung fehlen wird, steht noch nicht fest. Entscheidend werde sein, so Becker, ob man sich für eine provisorische oder eine dauerhafte Lösung entscheide. Bei einer provisorischen Lösung rechnet er mit Kosten von rund 60 000 Euro. 150 000 Euro wären es vermutlich bei einer dauerhaften Lösung. Die dann nötigen Erdarbeiten würden länger dauern. Spätestens nach 14 Tagen soll aber wieder eine Straßenbeleuchtung stehen.

Und: Egal, in welcher Form der lange geplante Umbau der Bochumer Straße realisiert wird, die neuen Masten können stehen bleiben.