Herne. . Der Integrationsrat ließ sich jetzt die Maßnahmen zur Leseförderung darstellen. Außerdem stellte sich in der Sitzung der Verein „Die Leseschule“ vor.
Wenn es darum geht, Kinder zum Lesen anzuregen und sie beim Lesenlernen zu unterstützen, arbeiten in Herne die Institutionen Hand in Hand: Kindertagesstätten und Schulen mit Stadtbibliothek, Familienbüro und der Regionalstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Zuwanderungsgeschichte (RAA). Wie sich die „Leseförderung“ in den verschiedenen Altersgruppen gestaltet, erfuhren am Dienstag die Mitglieder des Integrationsrates, die um eine solche Darstellung gebeten hatten.
Tatsächlich wurde das komplette Paket von den eingeladenen Fachfrauen zum ersten Mal vorgestellt, so dass sich selbst die Bildungsdezernentin Gudrun Thierhoff beeindruckt zeigte von der Vielfalt, die hier nur angedeutet werden kann.
Es beginnt damit, dass bereits bei den Erstbesuchen von Neugeborenen ein Buch als Willkommensgeschenk mit in der Tüte steckt, und hört bei dem Recherchetraining der Bücherei für ältere Schüler noch lange nicht auf. Dazwischen tragen zahllose Bausteine dazu bei, die Lust am Lesen zu entwickeln.
Beispiel Vorschulalter: In der Kita wird gelesen, getrommelt und mit Schrift experimentiert. Die RAA bringt Erwachsenen „spannendes Vorlesen“ bei und bildet Multiplikatoren fort, setzt Märchenerzähler ein und hält zweisprachige Bücherboxen vor. Und die Stadtbibliothek hat nicht nur Bilderbücher und Hörbücher für kleine Kinder im Regal, sondern auch Lernspiele und Ratgeber für Eltern sowie Literatur für Institutionen.Was die Schule leistet, wurde u.a. am Beispiel der Grundschule Berliner Platz deutlich - Bücher im Klassenraum, Lesepaten, Lesetagebücher, Lesespiele, Lesewoche und vieles mehr sind dort selbstverständlich. Am Ende hatte das Gremium einen vollständigen Überblick über eine idealtypische „Lesebiografie“ gewonnen.
Könnte „Die Leseschule“ das Spektrum ergänzen? Um das zu beantworten, hatte der Ausschuss zwei Verantwortliche des Kölner Vereins eingeladen, die ihre Kurse als Weiterbildung für Eltern und Erzieher darstellten - allerdings sind sie nicht kostenfrei wie die meisten der vorher genannten Angebote. Tina Jelveh (Grüne) fühlte sich deshalb an ein „Verkaufsgespräch“ erinnert.