Herne. . Mit einer neuen Mannschaft hat Professor Eckhard Müller seine Position als Chefarzt im evangelischen Krankenhaus Herne-Mitte angetreten. Der bisherige Schwerpunkt der Anästhesiologie soll ausgebaut werden.

Zwei Standorte - ein Chef: Professor Eckhard Müller, der bereits seit 2008 Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Evangelischen Krankenhaus in Eickel ist, hat zu Jahresbeginn in gleicher Position seine Arbeit in Herne-Mitte aufgenommen.

Das EvK hat sich einen umfangreichen personellen Neuanfang verordnet. Neben Müller haben gleich fünf neue Oberärztinnen und Oberärzte den Weg an die Wiescherstraße gefunden. Und man kann es durchaus als Qualitätsmerkmal betrachten, wenn Müller schildert, dass man die Kompetenz der umliegenden Häuser (unter anderem das Bergmannsheil in Bochum) habe „anzapfen“ können, um eine neue Mannschaft zusammenzustellen. „Es sind Schüler und Weggefährten von mir dabei, die teilweise langjährige Oberarztstellen aufgegeben haben“, erzählt Müller.

Die Zusammenstellung des neuen Teams hat ihren Grund: Einerseits war eine Vergrößerung auf Grund der stetig steigenden Patientenzahlen in der Chirurgie erforderlich, andererseits möchte Müller im EvK einen weiteren Schwerpunkt auf- und ausbauen: die multimodale Schmerztherapie.

Hinter diesem Begriff verbirgt sich eine Schmerztherapie, die Patienten, die zum Beispiel unter chronischen Rückenschmerzen oder unter Amputationsschmerzen leiden, aus mehreren Richtungen helfen soll. Verschiedene Fachrichtungen sollen sich dabei ergänzen. So freut sich Müller, dass er eine erfahrene Schmerztherapeutin aus Bochum für Herne gewinnen konnte, darüber hinaus seien Neurologen, Radiologen und Physiotherapeuten in der Mannschaft.

Bislang Unterversorgung in Herne

„Manche Menschen haben auf der Suche nach Hilfe einen regelrechten Irrweg durch den Medizindschungel hinter sich“, so Müller. Die neue Therapie biete eben einen deutlich anderen Ansatz als Tabletten oder Pflaster. Einigen Patienten könne man den Schmerz nicht komplett nehmen, doch man könne ihn lindern. In der Vergangenheit sei Herne mit dieser multimodalen Therapie unterversorgt gewesen, mit dem neuen Angebot sollen die Menschen Ansprechpartner vor Ort finden.