Herne. . Auf den Autobahnen rund um Herne schlängelten sich Blechlawinen, im Innenstadtbereich war es glatt und matschig: Der Winter ist zurück im Ruhrgebiet. Das sorgte für Probleme auch im Nahverkehr, und in den Schulen war an einen pünktlichen Start nicht zu denken.
700 Kilometer Stau meldete der Verkehrsfunk am Mittwochvormittag - ein neuer Rekord für die Straßen in NRW. Auch in Herne hatte es über Nacht kräftig geschneit. Viele Arbeitnehmer schafften es nur mit deutlicher Verspätung ins Büro, und auch viele Schüler und Lehrer konnten am Mittwochmorgen nicht pünktlich mit dem Unterricht beginnen.
Am Autobahnkreuz Herne ging streckenweise gar nichts mehr, der Verkehr staute sich auf den Autobahen A42 und A43. Unfälle gibt es zum Glück nur wenige zu vermelden. „In Herne hatten wir bis 9 Uhr sechs witterungsbedingte Unfälle“, berichtet Volker Schütte vom Polizeipräsidium Bochum. Eine Person habe sich leicht verletzt und klage über Nackenschmerzen, ansonsten blieb es bei Blechschäden. Im benachbarten Bochum hatte es bis dahin 17 Mal, in Witten drei Mal gekracht.
In den frühen Morgenstunden hatte Entsorgung Herne begonnen, vorsorglich zu streuen: Schließlich war ein Temperaturabfall angesagt und die Fahrbahnen waren bereits am Dienstagabend nass. „Während des Streuvorgangs hat uns der heftige Schneefall überrascht“, sagt Einsatzleider Udo Sobieski. Um 4.15 Uhr waren acht Streuwagen, ab 6 Uhr alle Kräfte im Einsatz. „Die Autobahnen waren teilweise sehr schlecht befahrbar, da viele Autofahrer Nebenstraßen genutzt haben. Das hat zu Problemen gehführt“.
Bei der Vestischen war die Lage am frühen Vormittag „noch immer sehr angespannt“, berichtet Sprecher Reimund Kreutzberg. „Wo wir fahren können, versuchen wir natürlich zu fahren. Bedingt durch Unfälle müssen die Fahrgäste aktuell jedoch mit einer Verspätung von etwa 20 Minuten rechnen“, sagt Kreutzberg.
Auch Dirk Rogalla von der HCR berichtet von erheblichen Problemen. Besonders bei den Buslinien 321, 333 und 367 kam es zu Verspätungen. Auf den teilweise spiegelglatten Straßen gebe es vor allem Schwierigkeiten mit den großen Gelenkbussen. „Da das Heck ausbrechen kann, sind diese Busse bei diesem Wetter besonders anfällig für Unfälle“, so Rogalla. Im Zweifelsfall würden die Gelenkbusse gegen kleinere Busse ausgetauscht.
Wer mit Deutschen Bahn unterwegs war, musste ebenfalls Geduld mitbringen. Viele Züge fuhren mit Verspätung, andere fielen ganz aus. „Aufgrund der Witterungsbedingungen kann es auf allen Linien zu erheblichen Verspätungen kommen“, so eine Durchsage im Regionalexpress von Essen nach Wanne-Eickel.
In den Schulen ging der Unterricht morgens ebenfalls nur mit Verzögerung los. „Wir wurden regelrecht vom Schnee überfallen“, sagt Peter Wickenburg von der Erich-Fried-Gesamtschule. Ob Eltern ihre Kinder bei diesem Wetter in die Schule schicken oder ob sie die Anreise für zu gefährlich halten, liege in ihrem Ermessen.
Auch am Otto-Hahn-Gymnasium kamen sowohl Schüler als auch Lehrer zu spät. Allerdings habe sich die Situation schnellt entspannt, Fehlmeldung habe es nur wenige gegeben, sagt Erika Gottwald.