Herne. . Schwimmspaß für alle – ob mit oder ohne körperliche Beeinträchtigung. Mit einem neuen Lift im Südpool wird der Zugang zum Becken erleichtert

Menschen mit Behinderungen sehen sich häufig damit konfrontiert, dass nicht alle Bereiche des öffentlichen Raums einfach und barrierefrei zugänglich sind. Eine kleine Stufe, Straßenschäden, fehlende oder defekte Lifte werden zu riesigen Hindernissen. Auch ein Besuch eines Schwimmbades kann zur Unmöglichkeit werden. Im Herner Südpool hingegen wurde gestern ein neuer Behindertenlift durch Thorsten Kinhöfer, bei den Stadtwerken Herne für das Bad zuständig, offiziell übergeben.

Mit dem Lift in das Wasser

Der Spaß am Schwimmen, dessen gesundheitsfördernde Wirkung, steht allen schnell und unkompliziert offen. Stadtwerkesprecherin Angelika Kurzawa weist darauf hin, dass seit langem ein Lift vorhanden sei. Mit einer längeren Schienenführung an der Decke ist nun aber auch der Sicherheitsabstand zum Beckenrand größer.

Die Vorsitzende des Behindertenbeirats, Bettina Szelag, der Fachschaftsleiter Behindertensport, Klaus Komorowski und die Geschäftsführerin der Behinderten-Sport-Gemeinschaft Herne, Marion Balster, freuen sich über die neue Anlage, die mehr Teilhabe ermöglicht. Marion Balster probierte den Lift direkt aus und ließ sich im Lift über das Becken heben — aufs Schwimmen verzichtete sie aber. Sie sagt, wie wichtig der Sport auch für Menschen mit Beeinträchtigungen sei – nicht nur die Bewegung, sondern gerade die Begegnungen und das Miteinander: „Wir favorisieren den sozialen Aspekt.“ Eine selbstverständliche, im Sinne der Inklusion gewollte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in allen Bereichen der Gesellschaft also – so auch im Südpool. Selbst Doppeltamputierte, so Klaus Komorowski, der sich ebenfalls im Behindertensport einsetzt, könnten mit Schwimmwesten das Bad nutzen. Großes Interesse am Schwimmsport sei aber schon länger vorhanden, so Bettina Szelag. Der alte Lift wurde bereits häufig genutzt. Der Tenor der Anwesenden zur Anlage ist positiv. Dennoch gebe es Besserungsbedarf. So würde sich Marion Balster über mehr Zeiten für Schwimmgruppen freuen, Klaus Komorowski auch über bessere Angelmöglichkeiten für Behinderte in der Region – es gibt also noch Besserungsbedarf im Behindertensport in Herne.