Herne. . Nachzahlungen für Gas und Strom, sowie Rechnungen von Versicherungen – auch das ist der Januar. Der nun in seinen letzten Tagen stehende Monat ist für viele Bürger der teuerste des Jahres.
Der Januar ist nicht nur der Monat, der mit Feuerwerk und Neujahrswünschen eingeleitet wird: Es ist auch üblicherweise ein teurer Monat, bei dem viele Rechnungen im Briefkasten landen.
Nach den ausgabenreichen Feiertagen belasten im Januar häufig Versicherungsleistungen, aber insbesondere auch Nachzahlungen für Strom und Gas den Geldbeutel. Gerade kalte Winter und schlecht isolierte Häuser können da durchaus zu hohen Ausgaben führen. So waren in Herne etwa Ende Januar und Anfang Februar 2012 frostig, obgleich der Deutsche Wetterdienst eine Durchschnittstemperatur von 1 Grad ermittelte. Das ist 0,8 Grad mehr als in der Vergleichsperiode von 1961 bis 1990.
Höherer Heizbedarf im Jahr 2012 als im Vorjahr
Für diesen Winter kann Stadtwerke-Sprecherin Angelika Kurzawa aber bereits von einem durchschnittlich höheren Bedarf, einer etwa 10 Prozent höheren Gradtagzahl für Herne als im letzten Winter sprechen. Diese Gradtagzahl bestimmt die benötigte Differenz der gewünschten Wohnungstemperatur zur gemittelten Außentemperatur. Die Nachzahlungsrechnungen der Stadt werden aber übrigens nicht alle im Januar in die Herner Briefkästen einflattern, wie Kurzawa sagt. Man habe die Stadt in vier Sektoren aufgeteilt, von denen jeweils einer, beginnend mit dem 16.1 „beliefert“ wird. Im Abstand von zwei Wochen folgen dann die anderen Viertel, so dass viele Herner erst im Februar die Nachzahlungen erhalten. Die Onlinekunden sind indes seit dem 14.1. informiert, wie ihr Energieverbrauch aussah.
Grundsätzlich gilt: „Sie bekommen die Rechnung und haben 14 Tage Zeit zu bezahlen.“, so die Stadtwerkesprecherin. Doch gibt es in Herne viele Haushalte, die über kein hohes Einkommen verfügen. Rechnungen werden teilweise nicht bezahlt. Im schlimmsten Fall kann dies zur Sperrung von Gas und Strom führen. Um dieses zu verhindern arbeiten die Stadtwerke Herne mit der Schuldnerberatung Herne, sowie der Arge zusammen, so Angelika Kurzawa. Die bereits vorhandene Vernetzung von Stadtwerken, Arge und Schuldnerberatung, die sich dieser Notfälle annimmt, werde fortgeführt. Dies bekräftigt auch Vertriebsleiter Andreas Meise im Gespräch. Wichtig sei jedoch, so Kurzawa: „Betroffene sollten sich frühzeitig melden. Wir gucken gemeinsam nach Lösungen. Das gilt für Notfälle.“ Das Endabrechnung der Stadtwerke wird dieses Jahr auf ein rollierendes Verfahren umgestellt (Die WAZ berichtete). Das bedeutet, dass die Rechnungen, je nach Stadtteilgebiet , sukzessive über das Jahr verteilt, versendet werden. Der Januar muss also künftig in Herne nicht mehr zwangsläufig der Monat der Rechnungen sein.