Herne. . Der Digitalfunk zieht bei den Einsatzkräften in Herne ein: Die Umrüstungen bei der Polizei sind bereits in vollem Gange, die Feuerwehr zieht 2014 nach.
Bei der Polizei funkt’s bald völlig anders. Seit Oktober werden nach und nach fast alle 380 Fahrzeuge der Polizei Bochum, zu der auch Herne gehört, vom analogen Funk auf den digitalen umgerüstet. Damit will die Polizei untereinander komfortabler, schneller und sicherer als bisher kommunizieren. „Wir gehen davon aus, dass wir das bis Januar oder Februar abschließen können“, sagt Polizeisprecher Guido Meng.
Danach wird der digitale Funk aber nicht sofort eingesetzt. In einer Probephase fährt die Polizei zunächst zweigleisig und wird sowohl den analogen als auch den digitalen Funk benutzen, um mögliche Probleme zu erkennen und sie zu beseitigen. Erst wenn der digitale Funk einwandfrei funktioniert, sollen die analogen Geräte ausgebaut werden.
Das neue Funksystem, sagte Jörg Rademacher vom Innenministerium der WAZ, sei „sicher, zielgerichteter, besser in der Übertragungsqualität und effizienter“. Der analoge Funk laufe über verschiedene Kanäle mit anderen Frequenzen, die nicht immer verfügbar seien. Dieses Problem falle mit dem digitalen Funk weg. Es gebe keine Funklöcher mehr. „Das ganze digitale Funknetz ist leistungsfähiger.“ Außerdem sei es abhörsicher und verschlüsselt. Sollte ein Gerät einmal verloren gehen, könne es sofort aus dem Netz ausgeschlossen werden. Die Funkgeräte werden auch kleiner und über zusätzliche Einsatzmöglichen verfügen. Die Polizisten können damit auch telefonieren und SMS verschicken. Im Sommer soll das Digitalfunknetz in ganz NRW betriebsbereit sein. Pro Fahrzeug werden die Umbaukosten auf rund 1500 Euro für die ganze Funkanlage geschätzt. Insgesamt erhalten die Polizisten in NRW rund 15 000 neue Handsprechgeräte. Außerdem werden 2000 ortsfeste Funkstationen eingerichtet.
Start mit neuer Leitstelle
Auch die Herner Feuerwehr wird demnächst auf Digitalfunk umstellen. Konkret: wenn die neue Leitstelle Anfang 2014 ihren Betrieb aufnimmt. Die Planungen dafür liefen seit fünf Jahren, sagt Feuerwehr-Chef Michael Benninghoff. Nach und nach sollen dann die rund 100 Fahrzeuge für die Brandbekämpfung und den Rettungsdienst sowie den Katastrophenschutz umgerüstet werden. Bereits im Einsatz seien Digital-Handgeräte, und auch zwei Fahrzeuge mit Digitalfunk würden bereits getestet – aber nur jene, die Material oder Post transportierten.