Herne. . Gesamtschullehrer Joachim Lilei blickt aus metereologischer Sicht auf den Dezember in Herne zurück. Dauerregen und Rekordtemperaturen machten weiße Weihnachten unmöglich. Viel Sonne gab es auch nicht.

Der Winter zeigte sich in Herne zu seinem meteorologischen Beginn (1. Dezember) nur kurz und wurde zum kalendarischen Winteranfang (21. Dezember) von frühlingshaften Temperaturen abrupt unterbrochen. Mit diesen starken Wetterkontrasten zeigte der Dezember bei uns zwei Gesichter. So war es in der ersten Monatshälfte vereinzelt winterlich kalt mit Tageshöchsttemperaturen von minus drei Grad und auch nachts fiel das Thermometer der Wetterstation auf dem Dach der Mont-Cenis-Gesamtschule auf fast minus sieben Grad. Da es in diesem Zeitraum in Herne täglich regnete, fiel auch der erwartete erste Schnee.

Dieser taute dann aber recht schnell zur Monatsmitte ab, verursacht durch einen Temperaturanstieg tagsüber in den zweistelligen Bereich und nachts verharrten die durchschnittlichen Tiefsttemperaturen um die fünf Grad. Ausgerechnet am Heiligabend bescherte uns der frühlingshafte Wetterumschwung den absoluten Tageshöchstwert von 13,3 Grad Celsius, welcher in weniger windexponierten Lagen in Herne noch etwas höher gelegen haben dürfte.

Dauerregen im Dezember

Dieser rasante Temperaturanstieg führte dazu, dass die mittlere Monatstemperatur den Dezember-Durchschnittswert der Jahre 1990 bis 2011 um fast zwei Grad Celsius übertraf, sowohl tagsüber als auch nachts. Was blieb waren die beständigen Niederschläge, die die vorherrschenden atlantischen Tiefdruckgebiete mit zum Teil kräftigen Winden (bis maximal 49,9 km/h Stärke) aus westlicher und nordwestlicher Richtung mitbrachten. Die gemessene Niederschlagsmenge lag mit 127 mm fast vierzig Prozent über dem langjährigen Dezember-Durchschnittswert, es war somit der zweitniederschlagsreichste Monat des Jahres 2012. Der Monat mit dem größten Regenmengen war ausgerechnet der Juli. Der Dauerregen brachte aber auch eine beständige Bewölkung mit sich, die wiederum die monatliche Sonnenscheindauer drastisch auf 25 Stunden reduzierte, ein Wert, der lediglich 55 Prozent des langjährigen Durchschnittswerts ausmacht ausmacht und für 2012 den absoluten Minusrekord darstellt. Die wesentlichen Daten im Überblick (in Klammern die Vergleichswerte der letzten 21 Jahre):

Mittlere Monatstemperatur: 4,8 °C (3,0 °C). Maximale Tageshöchsttemperatur: 13,3 °C, gemessen am 24. Dezember um 15 Uhr. Nächtliche Tiefsttemperatur: -6,6 °C, gemessen am 8. Dezember um 6.30 Uhr.