Herne. . Der Herner Herbert Schmidt (73) berichtet von der 19. Station seiner Weltreise: Er ist nun in Neuseeland unterwegs.

„Aotearoa“ (lange weiße Wolke) rief die Frau eines Maori-Häuptlings vor rund 700 Jahren, als die ersten Einwanderer aus Hawaiki, den Cookinseln, nach endlos langer Seereise ins Ungewisse die Nordinsel Neuseelands erreichten. Ich brauche kein Visum für die Einreise, muss aber ein Weiterreiseticket vorlegen um sicherzustellen, dass ich Neuseeland wieder verlasse. Ich lande in Auckland und steuere eine der beiden Jugendherbergen an.

Am nächsten Tag beginnt meine Rundreise durchs schönste Ende der Welt. Ich reise mit einer Busgesellschaft, bin ich in guter, internationaler Gesellschaft von vielen jungen Leuten, die alle sehr nett und in Urlaubsstimmung sind. Hahei an der Ostküste ist unser erstes Ziel. Am Hot Water Beach kann man sich bei Ebbe einbuddeln und die heißen Quellen genießen. Die folgenden Stationen sind Raglan (Westküste) und Whakatane (Ostküste), wo uns Maori-Folklore, unter anderem auch der Kriegstanz „Haka“, dargeboten wird.

Weiter geht’s über Taupo am gleichnamigen See mit einem Abstecher ins unbekannte Whakahoro und in unberührte Natur. Nun wollen wir den Tongariro, einen aktiven Vulkan, überqueren. Nach flachem Anstieg geht es steil bergan, wobei der Wind von 80 km/h mir sehr zu schaffen macht. Zwischendurch erschweren Hagelschauer das Vorankommen. Aber nach dem Scheitelpunkt klart es auf, und der Wind flaut ab. So wird der Blick frei auf rauchende Vulkanspalten, Schneefelder und Bergseen. Bisweilen weisen Warnschilder darauf hin, dass man sich in einem aktiven Vulkangebiet befindet, in dem jederzeit ein Ausbruch möglich ist. Deshalb ist es ohne Pause und zügig zu durchqueren.

Wellington, die Hauptstadt des Landes am südlichen Ende der Nordinsel, dient uns als kurze Zwischenstation, tags darauf setzen wir auf die Südinsel über. Jetzt im Frühling blüht es überall, Wälder, Wiesen und Weinanbaugebiete wechseln einander ab. Rinderherden sieht man häufig, und Schafe – 40 Millionen – sind omnipräsent. Menschen sieht man kaum. Fortsetzung folgt.