Herne. . Der Plan des Bundesverkehrsministeriums, die Dynamopflicht für Fahrräder abzuschaffen, stößt in Herne auf positive Resonanz. Nur bei Kinderfahrrädern sollte die Regelung beibehalten werden, sagt etwa ADFC-Chef Syberg.

Der Herner Syberg, Bundesvorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC), begrüßt ausdrücklich, dass die 75 Jahre alte Vorschrift der „Lebenswirklichkeit angepasst“ werden soll. Dem stimmt auch Frank Korte zu, Inhaber des gleichnamigen Fahrradgeschäfts an der Bahnhofstraße: Eine Neuregelung sei „längst überfällig“.

Nach der bislang gültigen Regelung reicht eine batteriebetriebene Fahrradleuchte anstelle eines Dynamos als Lichtquelle nicht aus. Wer damit erwischt wird, muss ein Bußgeld von bis zu 15 Euro zahlen. Doch „die Dynamopflicht hat sich überholt. Nicht, weil die Leute die Vorschrift ignorieren, sondern weil die Technik sich entwickelt hat“, sagt Korte. Lieferte eine batteriebetriebene Fahrradleuchte vor etwa zehn Jahren nur für etwa eine Stunde Licht, schafft sie heute das zehn- bis siebzigfache – „je nach Technik und Stromquelle“.

Vor allem mit Blick auf die Entwicklung der Pedelecs, der elektrischen Fahrräder, sei die Änderung von Vorteil. Die E-Bikes haben mit ihrem kleinen Motor bereits eine Stromquelle dabei, die eine Batterielampe permanent mit Strom versorgen kann. Doch „auch da gilt die Dynamopflicht noch. Das passt nicht“, sagt ADFC-Chef Syberg.

Zudem sei es auch in anderen Fällen durchaus sinnvoll, Fahrradbesitzern zu erlauben, ihr Rad mit einer modernen Stecklampe auszurüsten, ohne sich straffällig zu machen. Sporträder etwa würden nur ohne Dynamo produziert, und bei Alträdern funktionierten die Seitendynamos oft nicht zuverlässig.

Trotz allem empfiehlt Syberg aber weiterhin, einen Dynamo zu benutzen: „Grundsätzlich finde ich den Dynamo besser – aber nur neuerer Bauart.“ Denn die produzierten ständig Strom. Batterieleuchten dagegen hielten nur begrenzt.

Einig sind sich die Fahrradexperten aber, dass die Dynamopflicht für Kinderfahrräder beibehalten werden sollte. Bei Kindern sei die Gefahr einfach zu groß, dass sie vergessen, ihre Fahrradlampe aufzuladen oder sie überhaupt ans Fahrrad zu stecken. Korte: „Aus eigener Erfahrung weiß ich, wenn die Eltern nicht daran denken, denken die Kinder auf keinen Fall daran.“