Herne. . Der Kindercircus Schnick-Schnack soll eine neue Heimat auf der Insel zwischen Emscher und Kanal erhalten. Das Land muss im kommenden Jahr noch grünes Licht für dieses Projekt der Emschergenossenschaft geben.

Wie man eine ehemalige Kläranlage in ein Schmuckstück verwandelt, das hat die Emschergenossenschaft im Bottroper Bernepark vorgemacht. Und auch dem Gelände der 1996 stillgelegten Herner Kläranlage auf der Insel zwischen Emscher und Kanal winkt eine Verwandlung vom „hässlichen Entlein in einen stolzen Schwan“, wie es Thomas Voßmerbäumer von der Emschergenossenschaft blumig beziehungsweise tierisch formuliert. Eine Hauptrolle spielt dabei Circus Schnick-Schnack.

„Seebrücke“ soll die über den ehemaligen Klärbecken an der Stadtgrenze zu Recklinghausen geplante multifunktionale Freizeitebene heißen, auf welcher der zurzeit an der Roonstraße angesiedelte Herner Kinder- und Jugendzirkus ab 2016 eine neue Heimat finden soll - in direkter Nachbarschaft zum „Emscherkunst“-Faulbehälter. Voraussetzung ist, dass das Land 2013 grünes Licht für das rund 2,5 Millionen teure Stadtumbauprojekt gibt.

Plattform über den Klärbecken

Eine Vorabstimmung mit dem NRW-Ministerium für Stadtentwicklung ist bereits erfolgt – „mit positivem Ergebnis“, wie die Emschergenossenschaft berichtet. „Eine große Aussicht auf Erfolg“ sieht auch Achim Wixforth, Leiter des städtischen Fachbereichs Stadtplanung. Herne würden keine Kosten entstehen; das Projekt würde über ein Stadterneuerungsprogramm in Recklinghausen abgewickelt. Und auch die Emschergenossenschaft beteiligt sich.

Und das ist geplant: Über den ehemaligen Klärbecken, die für die Hochwasserrückhaltung weiterhin benötigt werden, soll auf einer Stahlkonstruktion ein 55 mal 55 Meter großes Plateau errichtet werden, auf dem Schnick-Schnack seine Zelte und weitere Einrichtungen aufbauen kann. Zusätzlich sollen im Betriebsgebäude der ehemaligen Kläranlage eine Wohnung, Sozialräume, Büros sowie Trainings- und Lagerräume entstehen.

Ziel: ein Kompetenzzentrum

„Eine Entwicklungsperspektive für den Kinder- und Jugendcircus Schnick-Schnack“ sieht die Emschergenossenschaft in dieser Maßnahme. Auch Zirkusdirektor Rainer Deutsch spricht von „spannenden Plänen“ für seine Einrichtung.

Der Brückenschlag nach Recklinghausen wäre für den Circus eine „Herkulesaufgabe“, so Rainer Deutsch. Er könne sich gut vorstellen, dass Schnick-Schnack auf der Emscherinsel ein Kompetenzzentrum für Herne und die Region entwickelt.

Der kürzlich eingeschlagene Kurs - Abbau von viereinhalb (von insgesamt sechs) Stellen, Stärkung der Ehrenamtlichkeit – soll jedoch beibehalten werden, erklärt Rainer Deutsch.