Herne. . Die Herner Aids-Hilfe war am 1. Dezember, dem Welt-Aids-Tag, auf dem Weihnachtsmarkt mit einem Stand vertreten. Unter anderem mit einem Glücksrad widmeten sich die Helfer dem Thema Vorbeugung.

Bereits seit den frühen Morgenstunden sind die Mitarbeiter von der Aids-Hilfe Herne auf dem Weihnachtsmarkt auf dem Robert-Brauner-Platz. Bitter kalt ist es. Marty Werdeker ist eine von mehreren Mitarbeitern, die sich an diesem kalten Dezembermorgen für einen karitativen Zweck einsetzen: Es ist Welt-Aids-Tag, der Tag, an dem weltweit Solidarität mit den 34 Millionen HIV-Positiven und Aids-Kranken dieser Welt gezeigt wird. In Deutschland leben davon rund 78 000 – Marty Werdeker und ihre Kollegen wollen das ändern.

Noch ist nicht viel los auf dem Herner Weihnachtsmarkt. Ob das Thema Aids mitten auf dem weihnachtlichen Robert-Brauner-Platz eigentlich zur Debatte stehe, weiß Marty Werdeker nicht zu beantworten. „Fragen Sie doch mal die Menschen, ob sie überhaupt wissen, dass heute Welt-Aids-Tag ist“, schaut die Präventionsfachkraft mit zweifelndem Blick Richtung glühweintrinkender Weihnachtsmarktbesucher.

Spielerisch, so Werdeker, wolle man an das Thema Aids herangehen. Besucher können an einem Glücksrad drehen und eine Frage zum Thema „Welche Übertragungswege für das HI-Virus gibt es?“ beantworten. Zwei Ziele gebe es: Aufmerksamkeit um jeden Preis und für mehr Akzeptanz in der Bevölkerung sorgen. Dazu bieten die Aids-Hilfe-Mitarbeiter Broschüren an, verteilen Radiergummis, Aufkleber, Magnete und was sonst noch zum Repertoire der verschiedenen Anti-Aids-Stiftungen gehört. Hauptsache, das Thema bleibt in aller Munde.

Abseits des Weihnachtsmarktes setzt die Aids-Hilfe Herne auf Telefonberatung zum Thema HIV und Aids. „Wir bekommen Anrufe von Menschen bis ins hohe Alter“, grenzt Werdeker den Kreis der Hilfesuchenden nicht nur auf Jugendliche ein. Nach ausführlicher und anonymer Beratung am Hörer folge die Vermittlung zur entsprechenden Einrichtung, etwa dem Gesundheitsamt, das HIV-Tests durchführt.

Ob die Aids-Hilfe in Herne mit ihrer Arbeit Erfolg hat, kann sie nicht messen. „Wir haben leider keine Zahlen für Herne“, sagt Werdeker, doch deutschlandweit, so sagt sie, seien es in diesem Jahr 2700 Neuansteckungen. Eine Zahl, bei der es sich lohne, weiterzuarbeiten.