Herne. . Susanne Mazik und Björn Prenzel aus Wanne-Eickel machen Tanzmusik mit ernstem Hintergrund. Die erste CD heißt „Four 2 the Floor“.
„Groovy muss es sein!“ Kurz und prägnant fasst Susanne Mazik (27) das Konzept der Band zusammen. Sie ist die eine Hälfte der Funk-/Soul-Band SocietyBe aus Wanne-Eickel, Björn Prenzel (32) ist die andere.
Motown, Bootsy Collins und Jamiroquai nennen die beiden als Einflüsse und Vorlieben. Kennengelernt haben sie sich 2005 bei der Crossover-Band „UWE - Unser Wanne-Eickel“. So richtig kam die Band beim Publikum aber nicht an, sagt Susanne Mazik. Den beiden war schnell klar, dass sie ein gemeinsames Projekt auf die Beine stellen wollten. Bei einem Festival am Heisterkamp 2007 wurden sie ins kalte Wasser geworfen - noch nicht geprobt, kein Name, aber der Veranstalter brauchte eine Band, und UWE war Geschichte. Was tun? Zweimal proben und SocietyBe auf die Geburtsurkunde kritzeln. Los geht’s!
Sozialkritische Weltverbesserer
Selbst wenn die Geburt ohne Komplikationen stattfand, danach traten, wie bei einem pubertären Jugendlichen, erste Unebenheiten auf. „Eigentlich gibt es uns erst seit einem Jahr“, erläutert Prenzel. Davor seien andere Dinge im Vordergrund gewesen.
Die erste CD ist fertig, mit groovigen Soul- und Funknummern. Das Werk trägt den Titel „Four 2 the Floor“ und ist über Amazon, Downloadportale und im Direktvertrieb erhältlich. Textlich betritt SocietyBe ernsthafte sozialkritische Gefilde. Die Liebe zu Wanne-Eickel ist groß und drückt sich im Lied „Twilight of W.-E.“ aus: „Natürlich hat die Stadt Probleme, aber man muss auch mal die schönen Seiten sehen“, sagt Prenzel, „wir haben leicht sozialistische Gedanken und möchten die Welt verbessern.“ Sie schmunzeln.
Drei weitere Musiker
Prenzel hat die Platte in seinem eigenen Tonstudio „Baumhaus Records“ in Recklinghausen produzierte. Neben den Betrieb des Studios ist er Fachkraft für Veranstaltungstechnik. Seine Kollegin hat Sozialarbeit und -pädagogik studiert und arbeitet beim Jugendtreff am Freibad und an der Melanchthonschule. „Ich hatte schon immer ein Faible für Black Music“, sagt sie.
Mit dem Namen SocietyBe verbinden beide Sozialgefühl, aber auch einen Appell: Man solle aufstehen und etwas tun. Der erste Namensvorschlag „White Chocolate“ habe das nicht ausgedrückt. Er sorgte noch Jahre danach für Lacher. . .
Mihaly Bukovinszki am Keyboard, Dirk Jungmann (Gitarre) und Schlagzeuger Andreas Zenker ergänzen die Combo. „Wir proben immer sonntags um 11 Uhr. Nur dem Gitarristen sagen wir 10.30 Uhr“, erzählt Prenzel.
„Und dann ist er auch Punkt 11.10 Uhr da.“