Herne. . Die Stadt verlost zur Wiedereinführung des WAN-Kennzeichens in Herne die beliebten Kombinationen WAN-NE-1 bis -15. Eine Verlosung von Nummernschild-Kombinationen, das zeigt ein Blick in eine andere Kommunen, ist juristisch aber umstritten. Die Stadt nimmt’s gelassen: Sie wähnt sich auf der sicheren Seite.
Nicht nur für heimatverbundene Wanne-Eickeler, auch für das Straßenverkehrsamt ist die Wiedereinführung des WAN-Kennzeichens spannend. Doch ein besonderes Anliegen der Behörde ist nicht unumstritten: Die Verlosung der beliebten Kombinationen WAN-NE-1 bis -15 (die WAZ berichtete) ist rein juristisch durchaus kompliziert. Andere Kommunen sind mit ähnlichen Ideen schon auf die Nase gefallen.
Beispiel Zell an der Mosel: Das 4000-Einwohner-Örtchen in Rheinland-Pfalz hat ebenfalls ein neues altes Kennzeichen, ZEL statt COC für Cochem. Als jedoch ein Landrat öffentlichkeitswirksam ankündigte, das symbolträchtige Nummernschild ZEL-L-1 solle für den guten Zweck versteigert werden, mussten ihn die Juristen bremsen. Formal sei eine Kennzeichen-Auktion nicht zulässig. Dem Landrat blieb nichts anderes als ein Rückzug übrig.
Ralf Bochert, der Heilbronner Professor, der die deutschlandweite Kennzeichen-Liberalisierung vor knapp zwei Jahren auf den Weg brachte, mahnt daher: „Man muss genau gucken, ob das Verfahren, so wie es Herne plant, erlaubt ist.“ Die Stadt lässt sich davon jedoch nicht verunsichern, sie ist von der Korrektheit des Verfahrens überzeugt. „Wir haben mit anderen Städten darüber gesprochen. Wir sind 100-prozentig auf der sicheren Seite“, so Sprecher Christoph Hüsken. Der Grund: „Zell an der Mosel hat das Kennzeichen versteigert, in Herne gibt es nur einen Tausch – altes gegen neues Schild. Die Gebühren werden nicht erlassen.“
Unabhängig davon erwartet Prof. Ralf Bochert, dass im Dezember viele WAN-Schilder bestellt werden – als Weihnachtsgeschenk.