Herne. . Kritik und Spott erntet die SPD nach der Empfehlung des Verwaltungsrates für Werner Friedhoff als Chef der Entsorgung Herne von anderen Ratsparteien. Aus Sicht von CDU-Fraktionschef Markus Schlüter ist die rot-grüne Ratskooperation „am Ende“. Thomas Bloch (FDP) spricht von einem „Geschmäckle“.
Der Koalitionsvertrag sehe nicht vor, dass sich SPD und Bündnis 90/Die Grünen in Abstimmungen unterschiedlich verhalten. Genau das aber sei im Verwaltungsrat bei der Friedhoff-Wahl geschehen, der Koalitionsvertrag also „gebrochen“ worden. Nun versuchten SPD und Grüne zum x-ten Mal, ihre Kooperation zu retten, kommentiert Schlüter. Ob die CDU-Fraktion im Dezember den Kandidaten Werner Friedhoff wählt, lässt er offen. Darüber wolle die Fraktion noch diskutieren.
FDP will Friedhoff einladen
„Es ist schon erstaunlich, was hier bei der SPD und den Grünen abläuft“, sagt die Linke-Stadtverordnete Veronika Buszewski zur WAZ. Beide Ratsfraktionen hätten sich ein klassisches Eigentor geleistet. Es wäre wünschenswert gewesen, so die Linke-Politikerin, wenn Rot-Grün diese Konflikte im Vorfeld ausgeräumt hätte. Von „rotem Filz“ wolle sie in dieser Angelegenheit aber nicht sprechen. Über das Abstimmungsverhalten im Rat müsse die Linke zunächst einmal im großen Kreis sprechen. Es sei jedoch davon auszugehen, so Veronika Buszewski, dass die Ratsgruppe sich so verhalte wie der Linke-Vertreter Heiko Fischöder im Verwaltungsrat, sprich: dass sie nicht für Werner Friedhoff stimmen wird.
„Das hat ein Geschmäckle“, urteilt FDP-Ratsfraktions-Chef Thomas Bloch über den Vorgang im Verwaltungsrat (in dem die FDP nicht vertreten ist). „Auf den ersten Blick“ habe der von den Grünen favorisierte Kandidat die bessere Qualifikation als Friedhoff, weil er aus der Sparte Umwelt/Abfall komme. Die FDP sei jedoch ergebnisoffen und wolle Friedhoff in die Fraktion einladen, um sich selbst ein Bild zu machen, kündigt Bloch an.