Herne. .

Wanne-Eickel ist spät dran. Elf NRW-Städte bekommen ein neues, altes Nummernschild, den Anfang machten Dienstag GLAdbeck und CAStrop-Rauxel, seit Mittwoch hat auch WITten wieder ein eigenes Kennzeichen. Bis zur Wiedereinführung von WAN wird es hingegen noch etwas dauern: Das Straßenverkehrsamt hofft darauf, ab Montag, 10. Dezember, WAN-Schilder genehmigen zu können.

Das ist zumindest der Termin, den sie sich an der Südstraße ausgeguckt haben. Indes, die Technik hakt. „Die Software, mit der wir ein IT-Unternehmen schon im Juni beauftragt haben, ist fehlerhaft“, sagt Hans-Günter Wertenbruch, Leiter des städtischen Fachbereichs Bürgerdienste. Derzeit könnten die hausinternen Computer die Umstellung nicht bewerkstelligen. Wertenbruch gibt sich aber zuversichtlich, dass das Unternehmen, das er namentlich nicht nennen will, zeitnah nachbessert. „Wir haben oft Druck gemacht, das können Sie mir glauben. Ich gehe davon aus, dass die Technik bis zum 10. Dezember steht.“

Keine Reservierungen möglich

Davon abgesehen ist der Weg zur „Kennzeichen-Liberalisierung“ frei. Ralf Bochert, ein Heilbronner Professor, hatte diese Idee vor knapp zwei Jahren entwickelt. „Es geht hier zwar nicht um Leben und Tod, aber irgendwie hat das Kfz-Kennzeichen schon eine Art Namensschildfunktion“, sagte der Professor kürzlich zur WAZ. In Wanne hatte er 2011 auch am WAZ-Mobil Rede und Antwort gestanden. Dass sein Vorschlag politisch akzeptiert wurde, begrüßt er: „Es ist schön, wenn man merkt, dass Heimat eben doch eine Bedeutung hat.“

Im Straßenverkehrsamt laufen die Vorbereitungen längst auf Hochtouren. Dienstag habe jeder fünfte Anrufer eine Frage zu diesem Thema gehabt. Wer sich schon jetzt eine Nummernkombination reservieren möchte, stößt bei Wertenbruch indes auf taube Ohren: „Das will und werde ich verhindern und habe es bisher verhindert.“ Das Straßenverkehrsamt will für Ordnung sorgen und die Reservierungen reglementieren. Anmeldungen sind erst ab jenem 10. Dezember möglich – und auch nur persönlich, nicht über das Kennzeichenportal auf der städtischen Internetseite. „Das öffnen wir wohl erst im nächsten Jahr. Wir wollen bewusst die Blockade von Wunsch-Kennzeichen vermeiden.“

Die ernste Nachfrage nach WAN scheint sich jedoch in Grenzen zu halten. Das Straßenverkehrsamt rechnet zunächst mit 150 Ummeldern. Ziemlich wenig angesichts von 90 000 in Wanne-Eickel und Herne zugelassenen Autos. „Das bedeutet nun mal Kosten, und das just for fun“, so Wertenbruch. Er rechne damit, dass viele erst dann zu WAN wechseln, wenn sie sich eh einen neuen Wagen kaufen.

Die begehrten Kombinationen WAN-NE-1 bis -15 werden von der Stadt verlost: Postkarte an das „Büro des Oberbürgermeisters, Rathaus Herne, Postfach, 44621 Herne“. Name und bisheriges HER-Kennzeichen nicht vergessen. Einsendeschluss 30. November.