Heute wird in der Künstlerzeche die Ausstellung „Wittgenstein meets Beckett“ des Mülheimer Künstlers Dirk Hupe eröffnet. Zu sehen sind großflächige Bilder, die im Ausstellungsraum fast eine Art Rauminstallation bilden.

Dirk Hupe arbeitet in seinen Werken mit Worten und Texten. In seine neuen Arbeiten, die zum ersten Mal in der Künstlerzeche gezeigt werden, fließen Zitate des Philosophen Ludwig Wittgenstein und des Dichters Samuel Beckett ein. Doch die bleiben bewusst unlesbar. Es sind Buchstaben und deren Formen, die Dirk Hupe wirklich interessieren. „Die Grundlage meiner künstlerischen Arbeit ist die Schrift“, sagt er selbst.

Malerische und grafische Mittel

In seinen Bildern finden sich rhythmisch aufgereihte Rechtecke auf weißem Untergrund, die in mehreren Linien angeordnet sind. Es sind – auf den ersten Blick – umzeichnete oder ummalte Felder, in denen aus sehr dünn aufgetragener grauer Farbe Formen entstehen. Mal verläuft die Farbe, mal kommen mit dem Bleistift gezeichnete Linien hinzu. Hier treffen sich immer wieder malerische und grafische Elemente. Schaut man diese Bilder in Nahsicht an, wirken sie allein durch ihre malerisch-grafischen Mittel. Die Blockhaftigkeit der einzelnen Felder wird aufgelöst, die Farbe zerfließt immer mehr. Malerische und grafische Strukturen gehen hier eine untrennbare neue Einheit ein.

Erst wenn man sich diese Bilder auch einmal in der Fernsicht anschaut, bilden sich in den einzelnen Feldern Buchstaben heraus. Dann erst nimmt der Betrachter wahr, dass Dirk Hupe in den einzelnen Blöcken Buchstaben oder auch ganze Wörter ummalt und umzeichnet hat. Mal meint man einzelne Worte lesen zu können, doch zugleich gehen sie immer wieder in der Malerei unter.

Dirk Hupe spielt in seinen Bildern mit Sprache und deren Lesbarkeit. Seine Arbeiten wirken wie logisch angeordnete Reihen von Zeichen, die zugleich immer wieder ins Absurde umkippen.

Formensprache fordert heraus

Es ist zunächst sicherlich nicht leicht, sich auf diese Bilder einzulassen. Da braucht der Betrachter erst einmal Zeit, sich in diese Formensprache einzusehen. Doch dann erschließt sich ihn eine neue Welt, in der die Erwartungen und Vorstellungen von einer Logik der Sprache immer wieder ins Spielerische abgleiten.

„Wittgenstein meets Beckett“ wird in der Künstlerzeche am Samstag, 3. November, um 17 Uhr eröffnet. Es spricht der Direktor der Kunsthalle RE, Prof. Dr. Ferdinand Ullrich.

Noch bis zum 25. November sind die Arbeiten von Dirk Hupe in Unser Fritz zu sehen. Die Öffnungszeiten sind Mittwoch und Samstag 15 bis 18 Uhr, Sonntag 14 bis 17 Uhr.