Wanne-Eickel. . Im WEZ soll es zu einer überdurchschnittlich hohen Zahl an Krebserkrankungen unter Stadtmitarbeitern gekommen sein, so der Verdacht Ende 2011. Bei Untersuchungen in den städtischen Räumen konnten jedoch Auffälligkeiten und Abweichungen gefunden werden.
Ein schlimmer Verdacht kam 2011 auf: Unter den im Wanner WEZ beschäftigten Stadtmitarbeitern soll es in den vergangenen Jahren zu einer überdurchschnittlich hohen Zahl an Krebserkrankungen gekommen sein. Eine offizielle Entwarnung gibt es noch nicht, doch die bisherigen Untersuchungsergebnisse liefern keine Anhaltspunkte für den vermuteten Zusammenhang zwischen Gebäudesubstanz und Krebsrate. Alle Ängste und Sorgen sind damit aber nicht ausgeräumt.
Abgleich mit dem Krebsregister
Öffentlich Alarm geschlagen hatte im Dezember 2011 die durch Stadtmitarbeiter informierte CDU. Kurz darauf rief die Stadt eine Arbeitsgruppe ins Leben und startete eine Mitarbeiterbefragung. 223 Mitarbeiter haben sich daran beteiligt. In 19 Fällen sei von bösartigen, in 16 Fällen von gutartigen Tumoren berichtet worden, so Personalrats-Chef Werner Fiedler. Gemessen an vergleichbaren Zahlen des offiziellen Krebsregisters seien keine erheblichen Abweichungen und Auffälligkeiten festgestellt worden.
Darüber hinaus führten Institute im Auftrag des WEZ-Eigentümers – es handelt sich um ein US-Unternehmen – Analysen durch. So seien z.B. in elf ausgewählten WEZ-Räumen jeweils drei Proben in unterschiedlicher Höhe genommen worden, um die Raumluft auf Asbest und künstliche Mineralfasern zu untersuchen, so Fiedler. Mit dem Ergebnis, dass auch hier Entwarnung gegeben worden sei. „Keinen Befund“, sprich: keine erhöhten Werte hätten zudem Untersuchungen auf PCB ergeben. Proben genommen worden seien im WEZ u.a. auch beim Trinkwasser sowie bei Farbanstrichen und PVC-Böden.
Erst wenn alle Daten vollständig vorlägen, so Fiedler, werde die Stadt die Öffentlichkeit umfassend informieren. Den Mitarbeitern seien bereits im September auf einer Teilpersonalversammlung Ergebnisse präsentiert worden.
„In der Belegschaft macht sich Erleichterung breit“, sagt Sozialamts-Chef Jürgen Auf’m Kamp, der ebenfalls im WEZ seinen Schreibtisch hat. Die vorliegenden Ergebnisse seien „sehr beruhigend“. Die Stadt habe sich große Mühe gemacht, lobt er. Nicht alle im WEZ beschäftigten Mitarbeiter geben Entwarnung. „Ich habe nicht das Gefühl, dass sich die Lage beruhigt hat. Es gibt nach wie vor eine große Unsicherheit“, sagt eine Mitarbeiterin des Jugendamts (Name der Redaktion bekannt). Man müsse zunächst mal das Abschlussergebnis abwarten, um dann genauer hinzuschauen. Und: Ein weiterer Krebsfall habe für neue Unruhe gesorgt, berichtet ein Kollege aus dem Jugendamt.