Herne. . Die Organisation ID 55 startet einen Knigge-Kurs mit Jugendlichen der Hans-Tilkowski-Schule. Der Malteser Hilfsdienst übernimmt das Training. Nun werden Sponsoren und Ehrenamtliche für weitere Schulen gesucht.
„Die rechte Seite ist die Ehrenseite“, sagt Benimmtrainerin Sabine Napieralla. Ende des Jahres wissen das auch zwölf Schüler der Hans-Tilkowski-Schule auf der Neustraße: Sie absolvieren ab November einen Knigge-Kurs. Höhepunkt ist ein Essen im Parkrestaurant Herne.
Was in Bochum und Essen begann, weitet sich nun auf Herne aus. ID55 – die Organisation für alle, die „anders alt“ werden wollen – lud im Juli Gabi Borgböhmer, ehrenamtliche Benimmtrainerin, zu einem Informationsabend ein und stellte das Projekt vor (die WAZ berichtete). Initiator ist der Malteser Hilfsdienst in Essen. Ziel ist es, dass junge Menschen lernen, sich im Alltag und Berufsumfeld richtig zu benehmen.
Christel Wolf von ID55 war so begeistert von der Idee, Jugendlichen in Kursen Umgangsformen beizubringen, dass sie sich spontan bereit erklärte, die Kosten eines Kurses zu übernehmen. „Damit stand die erste Sponsorin bereit“, erklärt Marion Wiemann (Malteser). Und auch eine passende Schule war schnell gefunden. Die Schulleitung der Hans Tilkowski-Schule auf der Neustraße war angetan von der Idee. „Soziale Kompetenzen zu trainieren ist für Jugendliche sehr wichtig“, meint Lehrerin Heike Laube-Franken.
Die Schüler im Alter von 14 bis 16 Jahren sind schon sehr gespannt auf den Kurs. „Unsere Lehrer sagten uns, dass dies Vorteile für uns im späteren Leben haben wird, deswegen möchte ich den Kurs machen“, sagt Zoe-Lana (15). Und der 14-jährige Suparerk hat vor allem das Bewerbungstraining im Auge: „Das interessiert mich am meisten.“
Der Namensgeber der Herner Hauptschule Hans Tilkowski gehört zu den Unterstützern des Projekts. Der ehemalige Torwart von Westfalia Herne und Borussia Dortmund nahm die jüngsten Vorkommnisse rund um das Revierderby zum Anlass, um anzumerken, wie wichtig es sei, jungen Menschen die richtigen Umgangsformen beizubringen. „Wir wollen Jugendlichen eine Stütze geben.“ Mit dem Engagement an der Tilkowski-Schule soll das Projekt nicht beendet sein. „Wir stehen in Kontakt mit mehreren interessierten Schulen“, sagt Wiemann. Nun gelte es, Sponsoren und vor allem Ehrenamtliche zu finden, die sich zum Benimmtrainer ausbilden lassen wollen. Am 5. November findet im Pfarrhaus von St. Bonifatius auf der Glockenstraße 7 ein Infoabend für Interessierte statt. Engagement und Mitarbeit kostet nichts. Denn: „Weder Schulen noch Ehrenamtliche müssen zahlen, die Kosten werden komplett übernommen“, so Wiemann.