Herne. .

Junge Kunst in alten Industriehallen. Im Falle der Kuboshow funktioniert das seit 17 Jahren. Am letzten Oktoberwochenende versammelt Veranstalter Holger Wennrich einmal mehr den Nachwuchs aus den deutschen Kunstakademien in den Flottmann-Hallen im Süden von Herne.

95 Künstlerinnen und Künstler sind mit etwa 1200 Arbeiten dabei, und wie immer überwiegt die gegenständliche Malerei. 15 Bildhauer und 16 Künstler, die andere Medien nutzen, sind ebenfalls vertreten. Motto in diesem Jahr: „That’s it“.

„Wir haben mehr neue Künstler dabei als in den letzten Jahren“, berichtet Holger Wennrich, der selbst über das Jahr alle großen Akademien bereist, von Düsseldorf über Münster, Bremen und Mainz bis Berlin. Dazu kommen Einladungen zu Ausstellungen, bei denen sich junge Künstler präsentieren. „Passt die Kunst? Sind Arbeiten verfügbar? Haben die Künstler Zeit?“, sind Fragen, die im Vorfeld zu klären sind. Ein Viertel der Ausstellenden kommt aus dem Osten Deutschlands, aus Leipzig, Dresden oder Berlin.

Ein „Sprungbrett“ zu sein für die Nachwuchskünstler ist nach wie vor das Selbstverständnis des Veranstalters Holger Wennrich, der die Kuboshow, anfangs noch Kunstbombe, aus privatem Interesse an zeitgenössischer Kunst in Herne installiert hat. Auch die Galeristen hätten die Kuboshow entdeckt, verdeckt oder offen hielten sie Ausschau nach neuen Künstlern, die sich in Herne anders als auf anderen Kunstmessen selbst vertreten.

Die große Mehrheit ist zwischen 25 und 35 Jahre alt, nur wenige Künstler wie Klaus Sievers oder Jaya Suberg sind älter. „Die Absolventen der Kunstakademien haben es immer schwerer“, sagt Wennrich, „trotz des boomenden Marktes“. Zu früh gewöhnten sie sich die Künstler an die hohen Preise, von denen sie nicht so einfach wieder herunterkämen. Die Chance des einzelnen werde geringer. „Allein in Berlin gibt es drei Messen und 400 Galeristen.“ Auf der Kubowshow halten sich die Preise weiterhin im Rahmen. Die preiswertesten Arbeiten liegen bei 100 Euro, die teuersten bei 4000.

Im Ruhrgebiet ist die Kuboshow mit der c.a.r. in Essen alleine. Ein Phänomen, das Wennrich immer wieder beklagt. „Alle Metropolen haben einen aktiven Kunsthandel“, sagt er. Auch der Metropole Ruhr stände eine große Kunstmesse mit einem internationalen Publikum gut zu Gesicht.

Die Kuboshow findet am 27. und 28. Oktober, jeweils 10 bis 19 Uhr, statt. Der Eintritt kostet sechs Euro inklusive Katalog. Die Stadtwerke loben den Kunstpreis Kubo aus, der mit 2200 Euro dotiert ist.