Der Anstieg der Asylbewerberzahlen im war diese Woche ein bundesweites Thema. Die Auswirkungen sind im Ruhrgebiet spürbar. Auch Herne ist betroffen. Hier war im Oktober ebenfalls ein erhöhter Zulauf erkennbar.

Der Anstieg der Asylbewerberzahlen im war diese Woche ein bundesweites Thema. Die Auswirkungen sind im Ruhrgebiet spürbar. So haben etwa Übergangsquartiere für Flüchtlinge in Dortmund, der Stadt, wo sich auch eine zentrale Aufnahmestelle für Asylsuchende befindet, bereits einen Aufnahmestopp verhängt. Auch Herne ist betroffen. Hier war im Oktober ebenfalls ein erhöhter Zulauf erkennbar.

Am 1. August 2012 lebten nach Angaben der Stadt 99 Menschen in Herne, die auf Anerkennung des Asylantrages warten. Am 15. Oktober wird die Zahl mit 187 wesentlich größer ausfallen. Stadtsprecher Christoph Hüsken weiß dabei um die begrenzten Unterbringungsmöglichkeiten: „Die Aufnahmekapazität ist nahezu erschöpft.“ Die Verteilung der Flüchtlinge solle auf die Asylbewerberunterkunft an der Dorstener Straße, dem Übergangswohnheim am Zechenring und den Notunterkünften an der Buschkampstraße erfolgen.

Viele Südosteuropäer

Eine Erhebung vom 1. August dieses Jahres bestätigt einen überregionalen Trend: Asylsuchende aus Südosteuropa dominieren. Von den damalig 167 Asylbewerbern in Herne, hatten 53 eine serbische Staatsbürgerschaft, 16 waren Bürger der ehemaligen Jugoslawischen Republik Mazedonien, neun stammten aus Bosnien und Herzegowina, sowie acht aus dem Kosovo. Der Balkan übertrifft Krisen- und Konfliktländer des Nahen und Mittleren Ostens; dies auch aufgrund des Aussetzens der Visumspflicht für Staatsbürger Serbiens, der ehemaligen Jugoslawischen Republik Mazedonien und Montenegro. Das Bürgerkriegsland Syrien war Anfang August mit nur 16, sowie Irak und Pakistan mit jeweils neun Flüchtlingen vertreten.

Der Bürgerkrieg in Syrien wirkt sich somit insbesondere wegen der Drittstaatenregelung nicht sonderlich stark aus. Ansgar Montag, Geschäftsführer vom Caritasverband Herne, ist mit der Situation der Flüchtlinge gut vertraut. Der Caritasverband bietet verschiedene Hilfs- und Unterstützungsangebote für Migranten an und setzte sich stark für die Schließung des kritisierten Containerdorfes an der Forellstraße ein, das bis 2008 als Flüchtlingsunterkunft diente.

Ansgar Montag betont, dass die Lage in Herne beherrschbar sei, Reserven vorhanden seien und bereits in der Vergangenheit gute Arbeit geleistet worden sei: „Flüchtlingsarbeit in Herne war verantwortlich.“ Ansgar Montag weist hier besonders auf die Vernetzung und Zusammenarbeit von Stadt Herne, vielen Ehrenamtlichen, Arbeiterwohlfahrt, der Gesellschaft freie Sozialarbeit und der Caritas hin.