Herne. . Handlungsbedarf sieht die Politikerin Sachen Feinstaub. Die Stadt soll Maßnahmen bündeln und sich Anregungen in Nachbarstädten holen, so die Forderung.

Dieses Ranking führt Herne an – zum Leidwesen der Bürger. Mit aktuell 57 Überschreitungstagen an der Feinstaub-Messstation Recklinghauser Straße in Wanne-Nord ist die Stadt in NRW einsame Spitze. „Die Bürger müssen ja inzwischen den Eindruck haben: Das ist uns egal“, sagte Dorothea Schulte (Grüne) im Hauptausschuss. Das soll sich ändern, so das Signal.

„Wir nehmen das Problem ernst“, betonte Umweltdezernent Karlheinz Friedrichs. Er habe inzwischen persönlich Kontakt zum Landesumweltamt aufgenommen, um über Maßnahmen zu sprechen. Welche Maßnahmen das sein könnten, ließ er allerdings offen.

Die SPD regte an, endlich einmal alle denkbaren Maßnahmen „untereinander zu schreiben“, um Schritt für Schritt für eine Verbesserung zu sorgen. Dabei müsse Herne den Blick auch über die Stadtgrenzen werfen: „Wir müssen das Rad nicht neu erfinden“, sagte SPD-Fraktions-Chef Frank Dudda. In Gelsenkirchen, das ähnliche Probleme mit Feinstaub habe, sei ein Konzept aufgestellt worden. Auch daran könne man sich orientieren.

Ein Gutachter hatte dort im Auftrag der Verwaltung einen 6-Punkte-Plan erstellt. Dieser beinhaltete neben Temporeduzierungen u.a. auch die Empfehlung, zur Bindung der Luftschadstoffe Begrünungen anzulegen. Die Rede war dabei auch von Straßenhecken. Zur Erinnerung: Unter Berufung aufs Landesumweltamt hatte die Stadt jüngst erklärt, dass der Effekt von Straßenbegleitgrün bei der Feinstaubbekämpfung „gegen Null“ gehe. Bekanntlich hatte es nach einem Kahlschlag durch Stadtgrün an der Wakefieldstraße Proteste gegeben.

„Den Bürgern muss klar werden, dass wir das Problem gemeinsam angehen“, sagte Dorothea Schulte. Das müsse auch öffentlich kommuniziert werden, so die Grüne.

Vor zu viel Optimismus warnte die FDP. „Ich habe erhebliche Zweifel, ob dieses Problem in absehbarer Zeit in den Griff zu bekommen ist“, sagte Thomas Bloch (FDP). Auch die Einrichtung der Umweltzonen habe wenig bewirkt. „Das ist ein überregionales Problem“, so Bloch.