Herne. . Für Menschen, die eine schmale Geldbörse haben, sind die Stromkosten ein sehr wichtiger Faktor in ihrer persönlichen Haushaltsplanung. Die Caritas hilft ihnen, Energiefresser auf Diät zu setzen.

Seit einigen Monaten fällt dieser Begriff immer häufiger: Energiearmut. Für Menschen, die eine schmale Geldbörse haben, sind die Stromkosten, die einen deutlichen Aufwärtstrend aufweisen, ein sehr wichtiger Faktor in ihrer persönlichen Haushaltsplanung. Die Caritas hilft ihnen, Energiefresser auf Diät zu setzen.

Solche energiehungrigen Geräte hatten sich auch bei Stephanie Jatzek versteckt: die Computer. Zwei Exemplare besitzen Jatzek und ihr Mann. Zwar summen die PCs nicht den ganzen Tag, doch „ich war sehr überrascht, wie viel Strom ein PC über seinen Router noch zieht, obwohl er ausgeschaltet ist“. Die Energieberater der Caritas enttarnten die verschwenderischen Computer.

Jatzek hatte sich von ihnen Hilfe geholt, weil sie sich gewundert hatte, dass der 2-Personen-Haushalt auf 60 Quadratmetern einen höheren Verbrauch aufwies als andere, vergleichbare Wohnungen. Die Suche nach Einsparpotenzialen führte bei den Computern gleich zu einem Gerätewechsel. „Weil ich eigentlich nur im Internet unterwegs bin, habe ich jetzt nur noch einen Laptop“, erzählt Jatzek. Der ist deutlich günstiger als ein ausgewachsener PC-Turm.

Kostenloses Sparpaket

Wie Jatzek geht es vielen Menschen. Sie wissen gar nicht so genau, was all ihre elektronischen Geräte und Helfer an Kilowattstunden verbrauchen. „Dabei kann man es manchmal hören und fühlen“, erläutern Bernd Koldewey und Ulrich Woywod, die zum Caritas-Beraterteam gehören. Die Ladegeräte von Mobiltelefonen produzieren Wärme, wenn sie „Saft“ ziehen, ein Kühlschrank summt. Doch wer stöpselt schon seine Waschmaschine aus, wenn er keine Kleidung wäscht? Es wäre ein Beitrag zum Sparen, wissen Woywod und Koldewey, 20 Euro pro Jahr könnten auf diese Weise auf der Rechnung fehlen. Richtig ins Geld gehe der Fernseher, wenn er den ganzen Tag läuft - 700 bis 800 Kilowattstunden pro Jahr. „Das können bis zu drei Viertel des gesamten Jahresverbrauchs eines Haushalts sein“, rechnen die Berater vor.

Nach einer Beratung stellen sie ganz individuell ein Sparpaket für die Haushalte zusammen. Das kann bis zu sechs Energiesparleuchten, drei abschaltbare Steckerleisten sowie ein Kühlschrankthermometer enthalten. Der Wert beträgt etwa 50 Euro, für die Ratsuchenden ist es kostenlos.

Für Stephanie Jatzek hat sich die Energieberatung finanziell gelohnt. Sie konnte über einen Zeitraum von zwei Jahren ihren Verbrauch um erstaunliche 40 Prozent senken.

So funktioniert der Energiesparservice

Der Energiesparservice der Caritas ist eine Aktion mit der Arge Herne und wird unterstützt von der HCR. Teilnehmen können Menschen, die ALG II, Sozialhilfe oder Wohngeld erhalten.

So geht es: Anrufen oder Mail schicken; die Caritas vereinbart einen Beratungstermin, Berater kommen nach Hause und prüfen die Sparmöglichkeiten; danach erstellen sie einen persönlichen Energie- und Wassersparplan.

Kontakt: Glockenstraße 7; HER 92960-44; E-Mail: energiesparservice@caritas-herne.de; geöffnet montags bis freitags, 9 bis 16 oder nach Vereinbarung.