Herne. . Vier Herner Wohnungsbaugenossenschaften bündeln ihre Kräfte und wollen mit der Initiative „Woges - hier wohn ich gHerne“ die Genossenschaftsidee besser positionieren. Darüber hinaus fördert Woges in diesem Jahr Projekte von Kindergärten mit insgesamt 10 000 Euro.

Es gibt ja diesen schönen Satz „Global denken, lokal handeln“ - in Herne wird er in diesem Jahr mit Leben gefüllt: Nachdem die Vereinten Nationen 2012 zum „Internationalen Jahr der Genossenschaften“ erklärt haben, geht in diesen Tagen die neu gegründete Initiative „Woges - hier wohn ich gHerne“ in die Offensive. Unter dieser Dachmarke haben sich die Ketteler Baugenossenschaft Herne, die Wohnungsgenossenschaft Herne-Süd, der Wohnungsverein Herne sowie die Wohnungsgenossenschaft Selbsthilfe Wanne-Eickel versammelt.

„In Herne kennt man Genossenschaften eher nicht, wir wollen den Begriff mit unserem Marketingverbund besser positionieren“, erläutert Karl-Heinz Abraham, einer der beiden Woges-Sprecher, den Impuls für den Zusammenschluss. Das Quartett bildet gemeinsam eine stattliche Hausnummer, rund 5000 Wohnungen in allen Stadtteilen wird von ihm bewirtschaftet.

Genossenschaften funktionieren nach dem demokratischen Prinzip, die Bewohner sind nicht Mieter, sondern Miteigentümer. Diese Besonderheit spiegele sich in Leerstandsquoten wider, die bei unter einem Prozent lägen, so Abraham, Vorstand des Wohnungsvereins. Ein Ziel von Woges bestehe darin, die Wohnungsgenossenschaften bekannter und attraktiver zu machen und am Ende gute Bewerber für die - wenigen verfügbaren - Wohnungen zu bekommen.

Darüber hinaus will Woges das Prinzip der Selbstverantwortung und Selbstverwaltung neu beleben. Dafür stellt die Initiative jährlich 10 000 Euro zur Verfügung, um Projekte, die zur Förderung sozialer und gesellschaftlicher Strukturen beitragen, zu unterstützen.

Zum Auftakt stehen die kleinsten Bürger im Mittelpunkt. Herner Kindergärten und Kindertagesstätten können sich um die finanzielle Förderung ihrer Projekte bewerben. Abraham: „Die besten Ideen werden gefördert, auch eine Teilförderung ist möglich.“ Getreu dem demokratischen Prinzip treffen nicht Vorstände oder Aufsichtsräte die Entscheidung, statt dessen hat jede der vier Genossenschaften zwei ganz normale Mitglieder benannt, die einen achtköpfigen Förderrat bilden.

Förderanträge können ab sofort bis zum 31. Oktober eingereicht werden. Der Antrag sollte maximal zwei DIN-A4-Seiten umfassen und wird eingereicht bei: Ketteler Baugenossenschaft eG, z.H. Frau Jewanski, Bebelstraße 26, 44623 Herne. Detaillierte Informationen gibt es unter http://www.gherne.de/projekte.pdf

Darüber hinaus holt Woges die Wanderausstellung „Not a pretty picture - kein schönes Bild“ nach Herne. Sie zeigt Müllarbeiter in Mumbai/Indien und dokumentiert ein Hilfsprojekt der Deutschen Entwicklungshilfe für soziales Wohnungs- und Siedlungswesen. Eröffnung ist am 12. September um 18 Uhr in der Volkshochschule Herne, Willi-Pohlmann-Platz 1.