Herne. . Das LWL-Archäologiemuseum in Herne veranstaltete am Sonntag seinen dritten Thementag. „Du bist Westfalen“ hieß das Thema.

Der Hitze im Freien bot das Archäologie-Museum am Sonntag die kühle Stirn. Zum dritten Mal fand dort der Thementag „Du bist Westfalen“ statt, der nach dem Münsterland und Ostwestfalen-Lippe diesmal Südwestfalen in den Fokus rückte.

Eingebettet in die Dauerausstellung waren im Rahmen des Projektes „Regionale 2013 - Höhlenland Südwestfalen“ Museumspädagogen aus verschiedenen Regionalmuseen angereist, um einen Einblick in die archäologische Vergangenheit der Region zu gewähren. Ziel des offenen Thementages, der für alle Besucher kostenfrei war, sei es, auf die Bandbreite der Exponate des Museums hinzuweisen, erklärt Susanne Jülich, stellvertretende Leiterin am Europaplatz in Herne-Mitte. „Viele glauben, wir würden nur Funde aus Herne ausstellen“, so Jülich, „mit den Thementagen weisen wir auf die verschiedenen Regionen hin, die in der Dauerausstellung vertreten sind.“ Bei angenehmen 20 Grad gab es zwei offene Führungen und viele Informations- und Mitmachstände. Hier konnten die Besucher Archäologie hautnah erleben. Unter anderem konnten die Gäste die Verzierungen einer 2500 Jahre alten Bronzeurne mit Hammer und „Punze“, einer Art Meißel, auf einer Blech platte nachahmen. Diese Urne aus Gevelinghausen gehört zu den bemerkenswertesten Exponaten des Museums. Ein Forschungsprojekt zum Thema Stahlgewinnung und -verarbeitung zur Keltenzeit wurde von Jennifer Garner und Manuel Zeiler vorgestellt. Dazu war eigens eine Schmiedewerkstatt im Freien erbaut worden, die den Prozess der Stahlverarbeitung zu dieser Zeit nachempfand und sichtbar machte. Im Innenhof wurden Messer und Schwerter auf dieselbe Weise wie vor 2600 Jahren geschmiedet.

Eva Zichi stellte währenddessen die noch in der endgültigen Auswertung befindlichen Funde aus einer Grabungsstätte in Balve vor. Durch erst kürzlich ausgegrabene Funde konnte sie beweisen, dass die dort befindliche Burg bereits zur Eisenzeit gebaut wurde. Zum besseren Verständnis präsentierte sie Schemazeichnungen und eine Animation des Burggeländes.

Andere aktuelle Funde präsentierte Ausgräberin Kerstin Schierhold. Sie berichtete über Funde aus Großsteingräbern in Schmerlecke bei Soest und Erkenntnissen über Bestattungssitten.

Der vierte und letzte Thementag im Archäologiemuseum findet übrigens am 12. Oktober zur Region östliches Ruhrgebiet statt.