Wanne-Eickel/Herne. Noch drei Jahre, dann soll das St. Anna Hospital im Wanner Norden komplett runderneuert sein. Am Donnerstag wurde mit einer kleinen Feier für Mitarbeiter und Gäste die neu aufgesetzte neunte Etage eingeweiht.

Es soll tatsächlich ein Ende der Bauarbeiten im Wanner St. Anna Hospital abzusehen sein. „2015 ist unser Krankenhaus komplett runderneuert“, sagt Theo Freitag, Geschäftsführer der St. Vincenz Gruppe Ruhr, zu der das Anna-Hospital gehört. Gestern stellte er gemeinsam mit den Architekten Ulrich Krampe und Jürgen Schmidt einen wichtigen Baustein auf dem Weg dorthin vor: die neunte Etage, um die das Krankenhaus in den vergangenen zehn Monaten in die Höhe gewachsen ist - und mit 30 Metern Hochhausformat erreicht.

Auf 712 Quadratmetern bietet die 9a zur Südseite Platz für elf geräumige, moderne Dreibettzimmer, jedes mit einem eigenen Duschbad ausgestattet, und zur Nordseite zwei Einbettzimmer, ebenfalls mit eigenen Bädern. Genau in der Mitte der Station, um die Wege für die Mitarbeiter möglichst kurz zu halten: das „Schwestern- und Pflegerzimmer“, im Flur farblich kenntlich gemacht durch ein bemerkenswertes Neongrün. Links und rechts davon schließen sich die weiteren Funktionsräume an.

„Dies ist die Musterstation für alle weiteren“, sagt Theo Freitag. Denn sobald am Sonntag die orthopädischen Patienten aus der Station 3a in die blitzneue Station 9a oben unterm Dach eingezogen sind, ziehen die Patienten der „Inneren“ von der 4a auf die 3a. Damit ist die 4a frei und kann komplett als neue Geburtshilfliche Abteilung mit neuen Kreißsälen und Familienzimmern ausgebaut werden. Zum 15. Dezember sollen Wöchnerinnen und Babies dort einziehen können. Der Vorteil des Umzugs von der fünften auf die vierte Etage: Gynäkologische Ambulanz, Chefarzt und Geburtshilfe sind dann auf einer Station.

Energiekonzept

„Das funktioniert alles nur, weil uns die neunte Etage den nötigen Platz gebracht hat, um reihum eine Etage leer zu ziehen, sie zu renovieren und dann wieder zu belegen“, erklärt Freitag das System. „Bei vollem Betrieb wäre das sonst nicht möglich.“

Das Umbauprogramm, das eigentlich schon im Jahr 2000 begann, sei sowohl dem normalen Verschleiß bei inzwischen fast 30 000 Patienten pro Jahr geschuldet, als auch den heutigen Ansprüchen. Zwei kleine Mehrbettzimmer, die sich ein Badezimmer teilen, seien einfach nicht mehr zeitgemäß, so Freitag. Mit zehn Millionen Euro ist die neue neunte Etage zu Buche geschlagen - allerdings einschließlich Ausbau der fünf Aufzüge, des Treppenhauses und der Technik.

Der Zeit angepasst haben die Architekten auch das energetische Konzept: Über einen Wärmetauscher wird auf allen Etagen die Abluft wieder nutzbar gemacht, vorgezogene Balkone wirken wie eine Schutzkappe und verschatten an der Südseite im Sommer die Zimmer, im Frühjahr und Herbst kann die Sonne dagegen in die Zimmer scheinen. Nur in der neunten Etage gibt es eine Klimaanlage, in den anderen, so Ulrich Krampe, sei dies nicht nötig. Nach Fertigstellung der neunten Etage werde der Umbau der weiteren nun schneller ablaufen: Die gesamte Technik sei bereits hinter der Fassade eingebaut und brauche „nur noch“ angeschlossen zu werden.