Herne. . Zwei neue Kirmis mit Herner Lokalkolorit sind jetzt erschienen: „Keine Leiche zum Dessert“ von Friedhelm Wessel und „Ein Mord ist keine Lösung“ von Alf Rolla.

Krimi und Herne – bei dieser Kombination denkt man automatisch an den Schriftsteller Jan Zweyer, der sich mit Werken wie „Franzosenliebchen“ oder „Tatort Töwerland“ weit über seine Heimatstadt und das Ruhrgebiet hinaus einen Namen gemacht hat. Nun gibt es zwei weitere Autoren, die den Tatort Herne in den Fokus rücken wollen: Friedhelm Wessel und Alf Rolla.

Wessel und Rolla? Genau: Die beiden gelernten Journalisten und gebürtigen Herner – Wessel (67) lebt noch immer hier, Rolla (59) hat es nach Köln verschlagen – sind bereits mit diversen Veröffentlichungen in Erscheinung getreten. Friedhelm Wessel hat bereits 18 Bücher geschrieben, Rolla immerhin sieben. Auch im Duo haben sie bereits publiziert, zuletzt „Hasse schon geseh’n“, ein dünnes Bändchen über die Kino-Historie des Ruhrgebiets.

Die Handlung führt bis nach Sizilien und Nordafrika

Und jetzt also zum ersten Mal ein Krimi. Friedhelm Wessel ging mit seiner Räuberpistole allerdings schon länger schwanger: „Die Story habe ich bereits vor vier Jahren geschrieben.“

Herne ist in „Keine Leiche zum Dessert“ allerdings nur einer von vielen Schauplätzen: Zwar ereignen sich die Morde im Ruhrgebiet, doch die Handlung führt die Leser bis nach Sizilien und sogar Nordafrika. Bei allen Opfern handelt es sich um alteingesessene Gastwirte. Verbrechen, die den Kommissaren Senft und Löffler „schwer im Magen“ liegen, wie es im Klappentext so naheliegend heißt.

Warum nun auf einmal Krimis, Herr Wessel? Das entspreche seinen Neigungen – als Leser: „Ich mag Krimis, besonders die von Jan Zweyer“, sagt der früher als Redakteur unter anderem in Bottrop und Gelsenkirchen beschäftigte Herner.

„Keine Leiche zum Dessert“ soll nicht der letzte Krimi Friedhelm Wessels bleiben. Der nächste ist bereits in Planung. So viel verrät der bekennende Schalke-Fan bereits: „Er spielt in der Derby-Szene.“ Eine Prognose: Der Mörder kann eigentlich nur ein Schwarz-Gelber sein...

Tyrannin und Verlegerin

Wie Wessels Krimi ist auch Alf Rollas „Ein Mord ist keine Lösung“ im kleinen Essener Traumstunden Verlag erschienen. Schon der Klappentext deutet an, dass Herne in diesem 243-Seiten-Buch eine herausragende Rolle spielt: „Manuel Lange kehrt nach fast 40 Jahren ins Ruhrgebiet zurück und trifft seine Jugendliebe Sina wieder. Sie ist inzwischen Zeitungsverlegerin in Herne geworden und wird von ihren Mitarbeitern Regentin genannt.“ Wie sehr Alf Rolla hier auf die Karte „Lokalkolorit“ setzt, wird schon auf der ersten Seite deutlich, die den Leser ins winterliche Herne im Allgemeinen und ins City-Center an der Bahnhofstraße im Besonderen führt.

Ermordet wird in diesem Krimi übrigens die Schwiegertochter der „Regentin“. Und die Zeitung dieser Tyrannin heißt „Emscher-Merkur“, aber das nur am Rande.