Wanne-Eickel.. Fast durchweg positiv fiel am Sonntag die erste Zwischenbilanz der Verantwortlichen zur Cranger Kirmes 2012 aus. Bis Sonntagmittag pilgerten bereits rund 1,2 Millionen Besucher nach Crange. Die Schausteller strahlen und auch die Einsatzkräfte der Polizei und des Deutschen Roten Kreuzes sind zufrieden.
Licht und Schatten beim ersten Kirmes-Wochenende: Einerseits hat es zum ersten Mal seit vielen Jahren beim Kirmesumzug einen Unfall gegeben. Eine 82-Jährige wurde von einem scheuenden Pferd getroffen und schwer verletzt. Die Seniorin liegt im Krankenhaus, Lebensgefahr besteht nach Auskunft von Stadtmarketing nicht.
Andererseits ist die 577. Cranger Kirmes so gut angelaufen, dass es den Schaustellern ein Strahlen ins Gesicht treibt. Seit Donnerstagabend ist der Platz rappelvoll, selbst am Sonntag hieß es schon vor 12 Uhr: Slalom laufen. Bis gestern Mittag sollen bereits 1,2 Millionen Besucher auf der Kirmes gewesen sein, bis Sonntagnacht rechnete die Stadt als Veranstalter mit 1,5 Millionen Besuchern - wenn das Wetter keinen Streich spielt. „Die Schausteller lächeln“, kommentierte Schaustellerpräsident Albert Ritter mit der Untertreibung des Jahres das erste Wochenende. „Die große Mutter Crange lässt uns nicht im Stich“.
Jäckchenwetter
Das Wetter bislang auch nicht: Stadt, DRK, Polizei, Schausteller - sie alle können es nicht genug loben. Nicht zu kalt, nicht zu warm, vor allem überwiegend trocken, das viel beschworene Jäckchenwetter eben. Und ein Schäuerchen zwischendurch kann einen echten Kirmesfreund nicht schrecken. „Es hätte nicht besser anlaufen können“, so Kirmesdezernent Meinolf Nowak, der die Ursachen dafür aber nicht nur im Wetter, sondern auch im Konzept der Familienkirmes begründet sieht. Es seien auffällig viele junge Leute unterwegs: „Wenn etwas gut gemacht ist, kommt auch der Nachwuchs“, so Nowak.
An allen Tagen und Nächten sei der Platz proppenvoll gewesen, vor allem auch beim Eröffnungsfeuerwerk am Freitag, das immer noch zusätzlich Besucher locke, so Michael Hasler vom Ordnungsamt. Obwohl es diesmal nicht vom gewohnten Standort abgeschossen werden konnte, habe alles reibungslos geklappt: „Es war fast noch schöner als sonst.“
Einsätze für Polizei und DRK halten sich im Rahmen
Für Hans-Peter Arens vom Bundesverband Deutscher Schausteller und Marktkaufleute ist die Cranger Kirmes die erste Kirmes in diesem Jahr, die die Erwartungen übertroffen habe. „Es ist bis jetzt sogar deutlich besser als die vergangene Cranger Kirmes“, so Arens.
Aus Sicht von DRK und Polizei halten sich die Einsätze insgesamt im Rahmen. 71 Mal wurde das DRK bis Sonntagmittag zu Hilfe gerufen, 23 Personen kamen ins Krankenhaus. Und trotz des Trubels auf dem Platz brauchte das DRK bis jetzt nur ein Kind zu „betutteln“, das seine Eltern verloren hatte. Die Familienzusammenführung habe zum Glück nicht lange auf sich warten lassen.
Das neue Verkehrskonzept scheint aufzugehen
Die Polizei kommt auf 130 bis 140 Einsätze, 40 Mal musste sie wegen Körperverletzung eingreifen. Bis jetzt, so Uwe Hillen, habe es nur einmal Widerstand gegen die Polizei gegeben, „im vergangenen Jahr waren es fünf“, so der Kirmes-Polizei-Chef. Zweimal musste die Polizei Autobahnabfahrten sperren: Am Freitag die Cranger und Wanner, am Samstag nur die Cranger. Das neue Verkehrskonzept scheine aufzugehen, aber es sei sehr personalintensiv. „Sobald wir nicht mehr an den Sperrbarken stehen, kommen Leute und räumen sie weg. Das ist unglaublich.“