Herne. . Timo Maiwald erweitert seine Räumlichkeiten an der Mont-Cenis-Straße und sein Angebot. Demnächst sind auch kleine Kinder willkommen.
Wo sonst motivierte Klavierschüler und Nachwuchsgitarristen an ihren Instrumenten üben, ist es geradezu unheimlich still. Unterricht kann derzeit in TiMo´s Musikschule (so die Originalschreibweise) nicht stattfinden. „Wir renovieren und machen einen Durchbruch zu den Nachbarräumen“, sagt der Chef und Gründer der Musikschule Timo Maiwald. Nach den Umbauarbeiten werden der privaten Einrichtung zwei weitere Räume zur Verfügung stehen, insgesamt kommt man dann auf vier Unterrichtsräume.
Kein schlechter Schnitt, wenn man bedenkt wie klein alles vor sechs Jahren angefangen hat. Bei einem Schülerpraktikum auf den Geschmack gekommen, gründete der junge Musiker, der an verschiedenen Universitäten Gitarre und Musiktherapie studiert hat, 2006 seine Gitarrenschule. Damals besuchte er seine Schüler noch zu Hause: „Auf lange Sicht lohnte sich das aber nicht wirklich. Ich habe von 50 Stunden vielleicht gerade mal 25 unterrichtet, der Rest ging für die Fahrzeit drauf.“
Auch als die Schüler dann zu ihm kamen, wurde es schnell zu eng und so mietete der mittlerweile 29-jährige Gitarrist, der auch selber als „Live Looping Artist“ auf Hochzeiten und Vereinsfeiern unterwegs ist, 2010 die Geschäftsräume an der Mont-Cenis-Straße an. Dem Angebot der bis dahin reinen Gitarrenschule konnten nun weitere Instrumente hinzugefügt werden, die unterschiedlich gut angenommen wurden: „Die Gitarrenschüler sind noch in der Überzahl“, sagt der Musiklehrer. Aber auch der Gesangsunterricht werde oft nachgefragt, ebenso verhält es sich beim Klavierunterricht.
Neue Lehrer - neue Konzepte
Einzig der Flötenunterricht sei noch nicht so stark frequentiert, was wohl den zahlreichen Flöten-AGs an den Grundschulen geschuldet sei, vermutet Maiwald. Die junge Musikschule kommt auf etwa 160 Schüler, die von Maiwald selbst und seinem fünfköpfigen Team, alle zumindest Musikstudenten, unterrichtet werden. Und nicht nur die Musikschule, auch das Lehrerteam wird nach den Ferien wachsen.
Eine Konkurrenzsituation mit der Städtischen Musikschule sieht Maiwald bei alledem nicht. Die Konzepte der Schulen seien unterschiedlich. „Ich glaube, unsere Betreuung ist individueller. Wir sind zum Beispiel bei der Einteilung des Gruppenunterrichts flexibler.“ Auch seien die Gruppen mit drei Schülern deutlich kleiner.
Klein sind auch die Kinder der Zielgruppe, die durch das neueste Angebot von Timos Musikschule angesprochen werden sollen. Die Musikalische Früherziehung richtet sich an Vier- bis Sechsjährige. Sie werden spielerisch an Instrumente herangeführt, um so die Grundsteine für eine weitere musikalische Entwicklung zu legen. Am Ende des Kurses wird ein kleines Konzert für Eltern und Freunde veranstaltet.
Zweiter Standort denkbar
Insgesamt herrscht eine lockere und familiäre Stimmung im Betrieb. Kein Wunder, ist es doch Maiwalds Frau Janine, die die Organisation übernimmt. Und Söhnchen Milo (3) ist nur noch ein halbes Jahr zu jung, um mit der Musikalischen Früherziehung zu beginnen.
Gute Aussichten auch, was die Zukunft der privaten Musikschule angeht: Wenn alles so weiterläuft, will der Musiklehrer in ein paar Jahren eine zweite Filiale in Bochum eröffnen. Doch das ist noch Zukunftsmusik.