Wanne-Eickel. . Der SPD-Ortsverein Wanne feierte am Sonntag auf dem Marktplatz in Wanne-Nord ein Stadtteilfest. Die Partei sucht den Kontakt vor Ort.
Es ist erst kurz vor Drei, aber auf dem Marktplatz in Wanne-Nord herrscht schon reichlich Betrieb. Tische und Bänke sind längst belegt, zwei Herren in roten T-Shirts bauen noch ein paar Bierzeltgarnituren an. Aus den Lautsprechern dudeln einige sehr gefällige Schlager-Hits auf Zimmerlautstärke, darum lässt sich auf dem weiten Platz sehr gut weghören. Ab 15 Uhr, also erst in ein paar Minuten, feiert der SPD-Ortsverein Wanne hier sein alljährliches Sommerfest. Die Bänke sind da längst belegt, der Grill ist angefeuert.
„Als wir aufgebaut haben, hat es sich mal zugezogen“, sagt Volker Bleck, „wir hatten schon ein wenig Sorge.“ Jetzt ist es wieder sehr schön, die Sonne zeigt sich durch einige Wolken, die so friedlich weiß strahlen wie Watte. „Das Wetter ist ideal“, sagt er, nicht zu heiß, nicht zu kalt; und dann lässt er sich zu einem noch sehr starken Adjektiv hinreißen, weil er gerade wirklich zufrieden ist: „perfekt“. Volker Bleck ist hier der Ortsverein-Vorsitzende, er trägt ein weißes Hemd mit roter SPD-Bestickung, und an der Brusttasche ein Schild, da steht sein Name drauf. Er hat hier das Sagen, bei ihm laufen die Fäden zusammen. Er kennt den Stadtteil und, so scheint es, viele seiner Bewohner. Er schüttelt sehr viele Hände.
800 Besucher, schätzt Bleck, besuchten das Fest im Laufe des Nachmittags. Wenn sich denn das Wetter hält. Einmal im Jahr, immer am Sonntag vor dem Start der Cranger Kirmes, richtet der Ortsverein die Veranstaltung aus. Man zeigt Präsenz in seinem Stadtteil, nicht nur zu Wahlkampfzeiten. Das machen viele Parteien und Ortsvereine. „Wir wollen den Kontakt zu den Leuten hier aufrechterhalten“, sagt Bleck. „Wir hoffen natürlich, dass der ein oder andere hängen bleibt.“ Darum hat die Partei neben dem Reibekuchen- und dem Grillstand auch einen für Informationen aufgebaut. 190 Mitglieder zählt der Ortsverein Wanne, vielleicht sind es am Ende des Tages 191 oder 192. Im besten Fall entscheidet sich manch ein Gast noch vor Ort für die Mitgliedschaft. Aber: „Massen sind das nicht“, sagt Bleck, „heutzutage ist man ja froh über jedes Mitglied.“
Zielsicher nähert sich ein älterer Herr, Bleck nickt, Händeschütteln. „Wo ist denn der Stand von der CDU“, fragt der Mann und freut sich. Kleiner Scherz. Bleck spielt mit, entschuldigt sich. Der sei leider nicht dabei, sagt er. Stattdessen parkt ein Eiswagen hier, der Tierschutzverein ist dabei, eine Spieleecke gibt es und einen Wagen mit Lebkuchenherzen. „Ich liebe dich“, steht auf einem, „Mein kleiner Sunnyboy“ auf einem anderen. Warmlaufen für Crange.
Das Fest finanziere sich selbst, sagt Volker Bleck, darum wüsste er nicht, was der Tag koste. Der Bierwagen deckt sich durch den Bierverkauf, die Kosten für Kohle werden durch verkaufte Grillwürste gedeckt. Hotte Schröder tritt auf und bekommt eine Spende. 30 Ehrenamtliche helfen heute mit.
Unter einem Pavillon gibt es frische Waffeln, da stehen Damen in SPD-Schürzen, vor einem roten Waffeleisen, das ein SPD-Logo in die Waffeln backt. „Wir machen das so lange, bis der Teig weg ist“, sagt Renate Rüter und legt die Kelle beiseite. Wie viele Waffeln sind das dann? „Jede Menge“, sagt Rüter, die der Partei „seit der Wiege“ die Treue hält. Auch am Waffeleisen, wenn es sein muss.