Herne. . Die Trainer des SV Herne 08 schulen Hunde und richten ihren Blick dabei auch auf Frauchen und Herrchen. Der Verein hat sich in seiner über 100-jährigen Geschichte stark gewandelt.

Schon seit Jahrhunderten ist der Hund als bester Freund des Menschen bekannt – und nimmt dabei nicht selten die Rolle des größten Vertrauten ein. Liebhaber von Hunden verstehen diese Hingabe und teilen die Faszination mit dem tierischen Begleiter. Um diese besondere Verbindung zu festigen, gibt es viele Gemeinschaften, Hundeschulen und Vereine. Wer sich als Herner ein Leben ohne Hund nicht vorstellen kann und gemeinsam mit seinem Tier gleichgesinnte Seelen sucht, ist etwa bei der Herner SV OG 08 gut aufgehoben.

Trend der Zeit

Gegründet 1908, war die Ortsgemeinschaft im Stadtteil Börnig anfänglich vor allem auf die Ausbildung von Schäferhunden ausgerichtet. Am Rande des Naturschutzgebietes Voßnacken gab es hier genug Möglichkeiten, in freier Natur und relativer Ungestörtheit die Tiere zu schulen. Heutzutage ist der Verein für alle Rassen offen und bietet verschiedene Schulungsprogramme für alle Rassen und Altersklassen an. „Es war eine Veränderung, die dem Trend der Zeit nachkam“, erklärt Wolfgang Lamprecht, 2. Vorsitzender der Ortsgemeinschaft. „Es konnten sich nicht mehr so viele Leute einen Schäferhund leisten. Um bestehen zu bleiben, haben wir uns 2004 umorientiert.“

Dazu gehört auch die Einführung eines neuen Trainingsprogramms. „Agility“ heißt die Schulungsrichtung, die neben „Mobility“, „Obedience“ und der Welpenschule zum Angebot der Ortsgemeinschaft gehört. Claudia Rolla, Kassierin und seit sieben Jahren Mitglied bei SV OG Herne 08, beschreibt die Mentalität, die hinter dem Schulungsprogramm steht: „Hunde und Menschen sollen miteinander und voneinander lernen. Unsere Trainer sind alle ausgebildet und sehr versiert im Umgang mit Hunden. Ich selbst habe vor zwei Jahren meinen Trainerschein gemacht und biete seitdem Kurse in Mobility und der grundlegenden Hundeschule an.“ Mobility, so Rolla weiter, trainiere vor allem sehr junge und alte, kranke Hunde in den wichtigsten Bewegungsabläufen. „Obedience“ ziele auf ein fortgeschrittenes Level des Gehorsams ab, während bei „Agility“ die höheren Stadien der Beweglichkeit gefördert würden, so Rolla.

Doch nicht nur um strenges Lernen geht es dem Verein. Die Gemeinschaft von Mensch und Tier sowie Hundeliebhabern unter sich wird in spielerischen Wettkämpfen und Veranstaltungen immer wieder gestärkt. So bietet die OG jedes Jahr verschiedene Veranstaltungstage an, wie etwa den Tag der offenen Tür, Hunderennen oder die Gaudi-Rallye, die zuletzt am Sonntag stattfand. Hier konnten alle Hundebesitzer, ob Mitglied im Verein oder nicht, ihr Tier für einen Tag voll Sport, Spiel und Spaß anmelden. An verschiedenen Stationen mussten nicht nur die Hunde zeigen, was sie können: Auch ihre Besitzer waren gefragt. Extra-Punkte gab es zum Beispiel, wenn Frauchen nach dem Hund durch den Tunnel krabbelte. An einer anderen Station wurde die Gehorsamkeit der Vierbeiner getestet. Während die Besitzer Bälle auf ein Ziel warfen, mussten die Tiere Beherrschung beweisen und möglichst ruhig sitzen bleiben.

Verein soll Spaß machen

Daran scheiterte so mancher quirliger Welpe. „Es geht dabei aber nicht um die Leistung“, erklärt Claudia Rolla, deren erst fünf Monate alte Hündin an der Rallye teilnahm. „Wir wollen das Klischee ausräumen, dass wir hier nur bissige Schäferhunde halten. Es soll Spaß machen, was wir tun, fernab von Leistungsdruck und Konkurrenz.“ Die Preise erfüllten Hundeträume – von Leckerlis bis Spielzeug gab es alles, was das Hundeherz begehrt. Für die Hundehalter hingegen gab es eine Teilnehmerurkunde und jede Menge Spaß.