Wanne-Eickel.. Um für größtmögliche Sicherheit auf der Kirmes zu sorgen, haben Stadt, Polizei, Feuerwehr und DRK alle Vorkehrungen noch einmal genau unter die Lupe genommen und an einigen Stellen nachjustiert. Seit dem Loveparade-Unglück 2010 in Duisburg wird das Sicherheitskonzept jährlich überprüft.

Ordnungsamt, Polizei, Feuerwehr und DRK sehen sich für die Cranger Kirmes gut aufgestellt, um für größtmögliche Sicherheit der Besucher zu sorgen, so der Tenor gestern übereinstimmend bei einem Pressegespräch. Zum einen könnten alle vier Organisationen auf Jahrzehnte lange Erfahrung zurückgreifen, zum anderen sei das Sicherheitskonzept noch einmal verfeinert worden. „Wir hatten immer ein Sicherheitskonzept, auch schon vor Duisburg“, sagt Karl-Wilhelm Schulte-Halm vom Ordnungsamt. Die Katastrophe bei der Loveparade 2010 sei aber zum Anlass genommen worden, das Konzept zu prüfen und jährlich fortzuschreiben.

So gibt es diesmal eine wesentliche Neuerung: An der Kreuzung Rathausstraße/Dorstener Straße/Heerstraße wird es ab 16 Uhr bis Kirmesende Einschränkungen für den Verkehr geben, weil sich diese Kreuzung, so Uwe Hillen von der Polizei Wanne-Eickel, zu einem Unfallschwerpunkt entwickelt habe. Um den überörtlichen Verkehr von vornherein aus dem Bereich herauszuhalten, geht es von der Abfahrt Crange der A42 nur noch über die Dorstener Straße Richtung Bochum; die Abfahrt Richtung Kirmes wird gesperrt.

Kunsthaus ist zentrale Anlaufstelle

Auch an der Kreuzung Rathaus-/Heer-/Dorstener Straße geht es nur Richtung Bochum, ein Überqueren der Dorstener aus Richtung Heerstraße und Rathausstraße ist verboten. Etwa 100 Anwohner seien von der Regelung betroffen; sie werden nächste Woche schriftlich informiert.

Riesenrad und Kettenkarussell auf der Cranger Kirmes in Herne
Riesenrad und Kettenkarussell auf der Cranger Kirmes in Herne © Wolfgang Quickels | Wolfgang Quickels

Am 1. August wollen sich Ordnungsamt, Polizei, Feuerwehr und DRK noch einmal mit den Schaustellern zusammensetzen und über die Sicherheitsvorkehrungen sprechen. Erfahrungsgemäß bekommen die Schausteller als erste mit, was auf dem Platz los ist und können dann gemeinsam mit den Sicherheitsorganisationen handeln.

Hunderschaft angefordert

Zentrale Anlaufstelle bleibt das Kunsthaus Crange an der Dorstener Straße. Darüber hinaus ist die Polizei sowohl mit Einsatzmannschaften an neuralgischen Punkten wie dem Bayernzelt vertreten als auch zu Fuß auf dem Platz. Eine Hundertschaft, so Hillen, sei zusätzlich zu den eigenen Kräften angefordert. Die Feuerwehr ist ebenfalls vor Ort, mit 14 Einsatzkräften, Wagen und dem Notarzt. „Wir behandeln die Cranger Kirmes wie eine eigene Stadt“, sagt Ralf Radloff, Feuerwehr-Fachmann für die Kirmes.

Immer mit Notfallkoffer auf dem Platz unterwegs sind auch die Helfer des DRK. Meistens haben sie nur kleinere Blessuren wie Blasen an wunden Füßen oder Insektenstiche zu versorgen. Bei größeren Problemen werden die Besucher im Kunsthaus versorgt oder ins Krankenhaus gebracht. Und „Schnapsleichen?“ „Gibt es auch“, sagt Thomas Jarolim vom DRK. „Aber im Vergleich zu anderen Festen dieser Größe hält sich das in Grenzen.“