Herne. Das Gelände, das Graf’s Reisen vor Jahren im Hibernia-Gewerbepark gekauft hatte, um zwei Standorte zusammenzuführen, steht vor dem Rückkauf an die Landesgesellschaft NRW-Urban. Damit rückt eine Vermarktung des rund 70 000 Quadratmeter großen Areals wieder in Reichweite.

Über diese Angelegenheit ist sprichwörtlich viel Gras gewachsen. Fast ein Jahrzehnt ist es her, dass das Busunternehmen Graf ein rund 70 000 Quadratmeter großes Areal auf dem Gelände des Hibernia-Gewerbeparks gekauft hat, um seine Standorte an der Edmund-Weber-Straße und der Berliner Straße zusammenzuführen. Der Umzug kam - aus unterschiedlichsten Gründen - nie zustande. Nun steht dieses wenig erfreuliche Kapitel kurz vor dem Abschluss.

Das Unternehmen und der Grundstückseigentümer, die Landesgesellschaft NRW-Urban, hätten Einigkeit über den Preis des Rückkaufs erzielt. Das teilte Joachim Grollmann, Geschäftsführer der Herner Wirtschaftsförderungsgesellschaft gestern bei einem Ortstermin mit der Arbeitsgemeinschaft der Herner SPD-Ortsvereine mit. Im Laufe der nächsten Wochen soll der Kaufvertrag unterschrieben werden.

Grollmann zeigte sich sehr zuversichtlich, dass das Gras auf dem Gelände nicht mehr allzu lange sprießen wird. Länger als zwei Jahre werde es wohl nicht mehr brach liegen. Da liegt die Interpretation nahe, dass hinter den Kulissen bereits Bewegung ist. Grollmann: „Das Gelände ist perfekt für eine logistische Nutzung.“

Konkurrenz soll das Geschäft beleben

Auch die anderen Lücken könnten sich demnächst schließen. Es gebe mehrere Interessenten für einen Streifen vis a vis des Pharmagroßhändlers Sanacorp. Allerdings: NRW-Urban muss dieses Grundstück zunächst baureif machen. Teilweise sind noch alte Asphaltflächen zu sehen, im Untergrund schlummern Fundamente.

Darüber hinaus steht eine Vervollständigung des gastronomischen Entrees des Gewerbeparks in Aussicht. Neben der Bavaria-Alm möchte sich ein italienischer Gastronom ansiedeln. Steht die Finanzierung, winkt die Zusage der WFG. Eine Kannibalisierung befürchtet Grollmann nicht, er geht vielmehr von einer Konkurrenz aus, die das Geschäft von Bavaria-Alm und Café del Sol belebt.

Der Hibernia Gewerbepark verfügt über insgesamt rund 40 Hektar, 24 Hektar stehen dem Gewerbe zur Verfügung. 14 Hektar sind bislang vermarktet. Stadt und Landesentwicklungsgesellschaft haben in den vergangenen Jahren rund 45 Millionen Euro investiert, um das Gelände baureif zu machen.