Der Arbeitgeberverband der Eisen- und Metallindustrie Bochum und Umgebung, zu dem auch 30 Herner Unternehmen gehören, sieht in seinem aktuellen Konjunkturbarometer eine „stabile Geschäftslage“. Doch die weiteren Prognosen sind zurückhaltend.

„Stabile Geschäftslage“, doch zurückhaltende Erwartungen für das kommenden Halbjahr - das ist das Ergebnis des aktuellen Konjunkturbarometers des Arbeitgeberverbandes (AGV) der Eisen- und Metallindustrie für Bochum und Umgebung, dem auch 30 Herner Unternehmen angehören.

Aktuell überwiegen positive Rückmeldungen: 77 Prozent der befragten Unternehmen bewerten die aktuelle Geschäftslage als gut oder befriedigend. Verantwortlich dafür ist ein sehr dynamischer Auftragseingang im ersten Halbjahr: 74 Prozent verzeichnen eine gute oder verbesserte Auftragssituation im Vergleich zum 2. Halbjahr 2011.

Erfreulich hat sich die Ertragslage entwickelt: Trotz hoher Rohstoffkosten haben 23 Prozent der Befragten mit Ertragsproblemen kämpfen. Vor einem Jahr waren es 30 Prozent. Dazu passt auch das gute Investitionsklima der Unternehmen: 71 Prozent planen gegenüber 2011 gleichbleibend hohe oder steigende Investitionen.

Erfreulich auch die aktuelle Beschäftigungssituation: 32 Prozent der befragten Unternehmen vermelden Neueinstellungen, nur 20 Prozent mussten Personal abbauen.

Für das zweite Halbjahr 2012 signalisiert das M+E-Konjunkturbarometer für die Region allerdings einen eher zurückhaltenden Trend: 64 Prozent der Befragten erwarten zwar weiterhin gute Geschäfte, allerdings ist der Anteil der negativen Rückmeldungen von 11 Prozent im Frühjahr 2011 auf aktuell 23 Prozent angestiegen. Das spiegelt sich auch in den Auftragserwartungen: Rechneten im Frühjahr 2011 noch über drei Viertel der Unternehmen mit guten oder verbesserten Auftragseingängen, sinkt dieser Anteil auf nur noch 55 Prozent bzw. 51 Prozent.

„Die aktuellen Konjunkturdaten der heimischen Metall- und Elektroindustrie weisen auf eine stabile Situation hin. Dies ist nach dem tiefen Fall und einem langen Aufholprozess in den vergangenen Jahren schon positiv. Nun muss sich zeigen, ob diese Stabilität von Dauer ist. Mit Blick auf die eher zurückhaltenden Prognosen kann diese Frage noch längst nicht mit ‚Ja‘ beantwortet werden“, so Dirk W. Erlhöfer, Geschäftsführer des AGV. „Die in unserer Region stark mittelständisch geprägte Industrie würde von dauerhaft einbrechenden Auftragszahlen sehr schnell sehr hart getroffen.“