Herne. . BUND und Biologische Station luden Nachtschwärmer zu einer entspannten „Nacht der Natur“ im sommerlichen Garten. Sogar die Fledermäuse ließen sich blicken.

Betritt man an diesem Sommerabend den wunderschönen Garten am Haus der Natur, überlagert der Geruch von Lagerfeuer den Duft der Blumen und Pflanzen. Um das Lagerfeuer herum sitzen schon die ersten Besucher und lassen Stockbrot über dem Feuer brutzeln.

Während einige Gäste mit Hiltrud Buddemeier vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) durch den Garten spazieren, die anderen sich einfach unterhalten oder im Gras liegen und die Stimmung genießen, gibt Stefan Welzel von der Biologischen Station eine Einführung in die Welt der Fledermäuse. Denn ebendiese sollen an diesem Abend beobachtet werden. „Die Schreie der Fledermäuse sind allerdings so hoch, dass sie für Menschen nicht hörbar sind“, erklärt Welzel. Aber: Kinder können die hohen Töne zum Teil wahrnehmen. „Da hinten habe ich gerade ein Fiepsen gehört“, meldet sich auch schon eine kleine Besucherin zu Wort.

Doch auch für Erwachsene können die Laute der Fledermaus mit einem Ultraschallwandler hörbar gemacht werden. Doch zunächst steht ein anderes Hörerlebnis auf dem Programm: Klangpädagoge Marc Iwaszkiewicz ist zu Gast. „Ich versuche das abendliche Konzert der Tiere mit in mein Konzert aufzunehmen“, sagt Iwaszkiewicz. Und tatsächlich: Beim Ertönen der ersten Klänge stimmt eine Singdrossel mit ihrem Gesang ein und zwitschert das ganze Konzert über mit. Iwaszkiewicz spielt mit ganzem Körpereinsatz seine Instrumente, körperlich spürbar für die Zuhörer. Neben einer Flöte und einem Didgeridoo lässt der Musiker Gongs ertönen. Zu den kräftigen Klängen des Gongs schlägt er Klangspiele an, die ihre kurzen, hellen Töne unter die nachwirkenden Klänge des Gongs mischen.

Nach dem Konzert soll der Weg eigentlich in den Stadtpark führen, zur Beobachtung der Fledermäuse. „Jetzt ist es allerdings sehr bewölkt und windig - keine optimalen Bedingungen. Aber wir versuchen es“, sagt Welzel. Doch der Weg in den Stadtpark ist gar nicht mehr nötig. Plötzlich sind über dem Teich des Gartens mit dem Ultraschallwandler Fledermausrufe zu hören. Tatsächlich drehen zwei Fledermäuse über dem Teich ihre nächtlichen Runden. „Das müssten Zwergfledermäuse sein“, so Welzel. „Das war heute eine Premiere, die Fledermäuse hier beobachten zu können“, ist Hiltrud Buddemeier begeistert.

Am Lagerfeuer werden unterdessen noch die letzten Stockbrote gebacken, ein leicht verbrannter Duft kriecht in die Nase. Nach und nach treten die Besucher den Heimweg an, das Lagerfeuer erlischt. Beim Verlassen des Gartens ist der Duft der Pflanzen und Blumen dann wieder deutlich zu riechen.