Herne. . Ein Jugendlicher aus Herne soll zwei Frauen vergewaltigt haben. Jetzt droht ihm eine lange Haft: Die Staatsanwaltschaft hat für ihn am Dienstag siebeneinhalb Jahre Jugendgefängnis beantragt.
Der Herner war erst 14, als er laut Anklage das erste Mal über eine Frau herfiel. Seit Anfang Mai hat die 8. Strafkammer des Bochumer Landgerichts verhandelt – immer hinter verschlossenen Türen. Zuschauer waren wegen des jugendlichen Alters des Angeklagten bis zuletzt nicht zugelassen. Welche unfassbaren Verbrechen der heute 16-Jährige begangen haben soll, drang trotzdem nach draußen.
Tatort Jobststraße
Die schlimme Tat soll am Neujahrsmorgen 2012 passierte sein - in einem Garten an der Jobststraße in Baukau. Es war 5.30 Uhr, als der damals noch 15-Jährige laut Anklage eine 45 Jahre alte Frau vergewaltigt hat. Erst soll er sie brutal zu Boden geschlagen, dann mit dem Tode bedroht haben. Anschließend erzwang er angeblich den Geschlechtsverkehr – zweimal, mit Gewalt und ungeschützt.
Ein Jahr zuvor, fast auf den Tag genau, soll es im holländischen Nijmwegen zu einer ähnlichen Tat gekommen sein. Damals hat der Angeklagte nachts angeblich ebenfalls eine Frau überfallen und vergewaltigt. Er soll sie mit einem Kopfstoß zu Boden gebracht, dann soll er sich auf sie geworfen und sexuell erniedrigt haben. Der Verteidiger des Jugendlichen hat Dienstag keinen bezifferten Strafantrag gestellt. Er appellierte jedoch an die Richter, eine angemessene Strafe zu finden, die dem Jugendlichen noch eine Perspektive lasse. Das Urteil soll Ende Juni gesprochen werden.