Herne. . Deutschland gegen Holland – der Eickeler Woody van Eyden setzt auf Sieg, natürlich für sein Heimatland. Und fürs Finale wünscht sich der Niederländer eine Neuauflage dieser Begegnung.
Deutschland gegen Niederlande? Es kann nur einen Sieger geben – glaubt der Herner Holländer Woody van Eyden zu wissen. Warum? Darum: „Zum Dänemark-Spiel war das von mir bestellte Trikot unserer Mannschaft noch nicht da. Deshalb haben wir 0:1 verloren“, erzählt der 48-Jährige. Inzwischen ist das Oranje-Leibchen aber bei dem leidenschaftlichen Trikot-Sammler und Fußball-Fan eingetroffen. Und trotzdem: „Ich bin sehr nervös“, gesteht van Eyden vor dem heutigen EM-Hit.
Der seit 1990 im Ruhrgebiet und mittlerweile in Eickel lebende Holländer war schon bei der Auslosung von den Socken: „Das ist für mich eine ganz schlimme Gruppe“, sagt der weltweit aktive DJ und Musikproduzent. Aus dreierlei Gründen: Er ist mit einer Deutschen verheiratet, eine seiner Schwestern lebt in Portugal, und Dänemark ist sein Urlaubsland Nummer 1.
Eine besondere Note erhält das heutige Duell für Woody van Eyden und seine Frau durch Söhnchen Joris: Der fast Dreijährige wächst nicht nur zweisprachig auf, sondern besitzt sowohl den deutschen als auch den niederländischen Pass. „Wir hatten überlegt, ob wir ihm für das Spiel ein deutsch-holländisches Trikot aus zwei Teilen zusammennähen sollen“, sagt van Eyden. Letztlich hätten sie sich jedoch dazu entschieden, dass Joris in der Halbzeit das Trikot wechselt. Doch auch das kann problematisch sein - so wie vergangenen Samstag, als in der Ukraine zunächst die Holländer ran mussten und abends die Deutschen: „Joris wollte zwischen den Spielen nicht das Trikot wechseln, weil er das holländische so schön findet.“
Das heutige Spiel wird sich Woody van Eyden in seiner Heimat anschauen: „Ich habe einen beruflichen Termin in Amsterdam und fahre anschließend bei meiner Schwester in Eindhoven vorbei.“ Eine „Flucht“ aus Angst vor einer Niederlage sei dies aber nicht. Sicher: „Es ist schwierig, bei euch als holländischer Fußball-Fan zu leben“, räumt er ein. Aber: Nach Niederlagen könne er auch mit einer gewissen Häme oder gar Spottgesängen leben. „Es darf aber niemals zu fanatisch werden oder unter die Gürtellinie gehen. Das lehne ich ab, nicht nur beim Fußball.“
Was van Eyden auf keinen Fall ablehnt, sind Träume: „Ich wünsche mir, dass wir am 1. Juli im Finale gegen Deutschland stehen.“ Das EM-Tableau macht diese Konstellation theoretisch möglich. Zumindest bis heute Abend . . .