Herne/Bochum. Ein Aus für das Bochumer Opel-Werk wäre ein „schwerer Schlag für die Region“ und „ein schwerer Schlag auch für Herne“. Das sagte Hernes Oberbürgermeister Horst Schiereck am Montag nach seinem Besuch im Opel-Werk gegenüber der WAZ. 430 Herner wären direkt betroffen, heißt es in einer Resolution.
In der Nachbarstadt hatte Hernes OB am Morgen an der Belegschaftsversammlung des Autobauers teilgenommen. Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke hat dort betont, dass eine Entscheidung über die Zukunft des Werkes noch offen sei.
Offizielle Zahlen gibt es nicht. In einer von der Stadt Castrop-Rauxel initiierte Resolution heißt es nun, dass von einer Schließung aus Herne 430 Mitarbeiter von Opel und ihrer Partnerbetriebe betroffen wären. Hinzu kämen die Beschäftigten in der Zuliefererindustrie. „Die Region braucht Opel – Opel braucht die Region“, so das Papier, das von Horst Schiereck und anderen Stadtspitzen im Ruhrgebiet unterzeichnet wurde. Es schließt mit der Forderung, dass auch über das Jahr 2014 hinaus Autos mit Zukunftsperspektive in Bochum gebaut werden.
Diese Zusage gab Opel-Chef Stracke am Montag nicht. Zum Missfallen auch des Oberbürgermeisters: „Ich hätte mir klärende Worte gewünscht.“ Und zwar am liebsten solche, die eine Strategie beinhalten, wie Opel auch mit Hilfe seines Bochumer Werkes zu alter Stärke zurückfindet, fügt er an.
Die „wahnsinnige Angst“ vor dem Verlust ihres Jobs, kritisiert Eva-Maria Kerkemeier, IG Metall-Chefin in Herne und Vize in Bochum, bleibe den Mitarbeitern also erhalten. Sie schätzt, dass insgesamt 500 bis 800 Beschäftigte aus Herne direkt oder indirekt von einem Aus für Opel in Bochum betroffen wären. Zum Vergleich: Als Nokia 2009 in Bochum schloss, landeten ebenfalls 500 Herner auf der Straße.