Herne. . Durch die Partei geht in Sachen Ex-Umweltminister ein Riss. Unterschiedliche Reaktionen bei der Herner CDU.

Der Rausschmiss von Bundesumweltminister Norbert Röttgen löste auch in der Herner CDU völlig unterschiedliche Reaktionen aus.

„Ich war völlig überrascht“, sagt CDU-Fraktionsvorsitzender Markus Schlüter. Er könne den Schritt der Kanzlerin nicht nachvollziehen. Als Bundesumweltminister habe Norbert Röttgen einen „super Job“ gemacht. Natürlich habe dieser als Spitzenkandidat auch Fehler gemacht, so Schlüter. Das rechtfertige aber nicht, dass er gefeuert wird.

Während CDU-Chefin Renate Sommer das Wahldebakel noch am Montag vor allem auf „eine Medienkampagne“ gegen Röttgen und für Kraft zurückführte, steht sie nun hinter dem Aus für den Umweltminister. Er habe ja selbst zugegeben, so die Europaabgeordnete, dass er die Hauptschuld an der Niederlage trage. Die Art und Weise des Abschusses finde sie aber nicht korrekt: Man hätte warten sollen, bis Röttgen von sich aus den Hut nimmt: „Das hätte er auch getan.“

Für „überraschend und absolut überzogen“ hält CDU-Vize Hans-Friedrich Schulz den Rauswurf Röttgens. Allerdings sieht Schulz eine Teilschuld für die Wahlschlappe bei dem Ex-Minister: „Sein größter Fehler war es, offen zu lassen, ob er im Falle eines Wahlsiegs nach Düsseldorf zurückkehrt. Da war er vom Wahlkampf-Management falsch beraten.“ Ähnlich sieht es (Ex-)CDU-Landtagskandidatin Andrea Oehler: „In gewisser Weise hat er die Schlappe zu verschulden, aber es gab ja auch Berater.“ Der Schuldenabbau sei vielleicht das falsche Wahlkampfthema gewesen. Den Rauswurf empfindet Oehler als „logische Konsequenz“. Die Kanzlerin werde „ihre Gründe gehabt haben“.