Herne. . Die IG Metall unterstreicht ihre Forderungen im Vorfeld der Verhandlungen.

Trillerpfeifen, rote Fahnen und Banner mit Kampfansagen: Die IG Metall Herne ließ nicht die geringsten Zweifel daran aufkommen, dass sie die Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie mit gezielten Arbeitskampfmaßnahmen begleiten wird. Die Friedenspflicht in der Tarifrunde 2012 endete am 18. April und am kommenden Freitag stehen neue Verhandlungen mit den Arbeitgebern an. Die rechte Zeit für einen Warnstreik.

Etwa 3000 Beschäftigte aus Herner Betrieben, aus Industrie und Handwerk, hatte die Gewerkschaft zu einem Warnstreik aufgerufen. Ab Mittag sollten gestern die Räder für den Rest des Tages still stehen und viele folgten dem Aufruf . „Gut 500“, so schätzte Hernes 1. Bevollmächtigte Eva Kerkemeier, von ihnen, nahmen an der zentralen Kundgebung an der Südstraße teil. Vor dem Gebäude des von der Schließung bedrohten Siemenswerkes, die WAZ berichtete, nahmen die Warnstreikenden Aufstellung und hörten, was ihnen Kerkemeier zu sagen hatte. Und die arbeitskampferprobte Funktionärin kam ohne Umschweife zur Sache: „Was die Arbeitgeberseite uns zuletzt geboten hat, ist so gut wie gar nichts“, konstatierte Kerkemeier unter dem Jubel der Menge. Eine dreiprozentige Lohnerhöhung hatten die Arbeitgeber zu Beginn der aktuellen, der fünften, Verhandlungsrunde in Aussicht gestellt. Die IG Metall fordert 6,5 Prozent. Und nicht nur das. Bislang überhaupt nicht reagiert haben die Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite auf zwei weitere Kern-Forderungen der Gewerkschaft. Kerkemeier: „Wir wollen das die unbefristete Übernahme der jungen Kollegen nach Beendigung ihrer Ausbildung wieder die Regel wird.“ Es könne nicht angehen, dass jeder Dritte der unter Dreißigjährigen noch nie in seinem Leben in einem festen, unbefristeten Arbeitsverhältnis gestanden hat. „Auch unsere Forderung die Ungerechtigkeiten im Bereich der Leiharbeit zu beseitigen, werden wir uns nicht abkaufen lassen“, so die IG-Metall-Beauftragte. Das Mindeste was in diesem Bereich umgesetzt werden müsse, seien feste Regeln, um Leiharbeit in Festanstellungen zu überführen.