Herne. . Der Berliner Autor Matthias Gerschwitz berichtete in der FAA Bildungsgesellschaft aus seinem Leben mit dem HI-Virus. Dabei diskutierte er auch mit Schülern.
„Positiv“ lautete 1994 das Ergebnis seines Aids-Tests. Matthias Gerschwitz aber geht optimistisch mit der Infektionskrankheit um, die damals noch mit einem Todesurteil gleichkam. Auf einer Veranstaltung in den Räumen der FAA Bildungsgesellschaft las der 54-Jährige nun aus seinem Buch „Endlich mal was Positives“. Dabei berichtete der Berliner von seinem Leben mit dem HI-Virus.
Zwei Stunden nahm sich der Welt-Aids-Tag-Botschafter Zeit, um aus seinem Werk vorzulesen und sich den Fragen der jungen Hörerschaft zu stellen. Erzählt das Buch vor allem von persönlichen Erfahrungen in seinem Leben mit HIV, so gibt er im Gespräch mit den Schülern einen guten Überblick über Geschichte, Stand der Forschung und Rechtslage bezüglich Aids. Sein Kampf gegen das Virus ist geprägt von einer offensiven Herangehensweise. „Der bewusste Entschluss zu einem zuversichtlichen Leben ist meiner Gesundheit förderlich“, erläuterte Gerschwitz seine Einstellung.
Bald 20 Jahre nach der Infektion geht es ihm gut. Das sei nicht ungewöhnlich: „Heute wird Aids wie eine chronische Krankheit behandelt und verläuft, zumindest in Deutschland, nur noch in den seltensten Fällen tödlich.“ Um aber jedem Anflug von Verharmlosung der unheilbaren Krankheit gegenüber die Luft rauszulassen, zeigt er seine mit bunten Präparaten gespickten Tablettendöschen: „Morgens sechs, Abends sechs. Das ist pure Chemie, die mich am Leben hält“
Statt mit erhobenem Zeigefinger hielt der Autor ein humorvolles Plädoyer für geschützten Sex. So manch schlüpfriger Ausdruck lockerte dabei das Gespräch mit den Schülern auf. Gerschwitz wünschte sich einen heiteren Ton in Austausch über Aids und im Umgang mit ihm.