Bochum/Herne. . Vier Monate nach der Vergewaltigung einer 45-jährigen Frau auf der Jobststraße in Baukau hat am Bochumer Landgericht am Freitag der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen. Unfassbar: Es handelt sich um einen zur Tatzeit erst 15-jährigen Schüler.
Wenn die Anklage stimmt, dann ist der Junge aus Baukau schon jetzt ein Schwerverbrecher. Die Liste der Vorwürfe liest sich wie ein Streifzug durch das Strafregister: Vergewaltigung, Raub, Erpressung, Bedrohung, Körperverletzung und Beleidigung. Im Prozess geht es um insgesamt zwölf Taten. Die schwerste ereignete sich in der Neujahrsnacht. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der damals 15-Jährige sein Opfer niedergeschlagen und dann zweimal vergewaltigt hat. Außerdem soll er der 45-jährigen Frau brutal in die Brust gebissen haben.
Ein ähnliches Verbrechen soll auch schon ein Jahr zuvor im niederländischen Nijmwegen passiert sein. Damals soll der Schüler eine Frau mit einem Kopfstoß zu Boden gebracht und sich dann mit brutaler Gewalt an ihr vergangen haben. Eine weitere Frau, die er in Dortmund angefallen haben soll, konnte sich dagegen offenbar durch laute Schreie retten.
Der Prozess findet komplett unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Einen Teil der Vorwürfe – es geht auch um Morddrohungen und Raubtaten an Bahnhöfen – soll der Jugendliche bestritten haben. Der Prozess wird fortgesetzt.