Wanne. . Beim 5. Herner Brustkrebstag im St. Anna Hospital gab es zahlreiche Vorträge und Angebote zur Nachversorgung Betroffener.
Eine tief greifende Krankheit bringt immer Veränderungen mit sich und wirft jede Menge Fragen auf.
Um an Brustkrebs erkrankte Frauen im Umgang mit ihrer Krankheit zu beraten, fand im St. Anna Hospital am Samstag der 5. Herner Brustkrebstag mit dem Thema „Diagnose Brustkrebs – wer kann helfen?“ statt. Im Kongresszentrum waren dazu Organisationen und Unternehmen vertreten, die ihre Angebote vorstellten. Dazu zählten neben einem Fachmann, der Echt- und Kunsthaarperücken anbot, etwa ein Sanitätshaus, das Brustprotesen vorstellte. Pflegerinnen aus der Onkologie präsentierten den Besuchern Nahrungsmittel, die die Nebenwirkungen der Chemotherapien lindern sollen. So hilft etwa Ingwertee gegen die Übelkeit, eine Mischung aus Ringelblumen-, Kamillen- und Salbeiblüten lindert als Fußbad oder auch als Tee, die Schmerzen der Patientinnen. Daneben hielten Experten rund um das Thema Brustkrebs Vorträge. Das Ziel des St. Anna Hospital ist es, ihren Patienten die neuesten Therapiemöglichkeiten anbieten zu können. Dazu zählt etwa die Antikörpertherapie. „Antikörpertherapien haben weniger Nebenwirkungen und sind effektiver“, erklärt Dr. Dorothee Drüppel, Oberärztin des St. Anna Hospital Brustzentrums Bochum/ Herne.
Wichtig sei es aber auch, die Angehörigen der Patienten miteinzubeziehen. Daher findet im St. Anna Hospital nun einmal monatlich ein Treffen für die Partner erkrankter Frauen statt. „Durch die Krankheit entstehen zahlreiche Veränderungen. Sei es, dass im Haushalt eine andere Rollenverteilung nötig wird oder dass sich in der Beziehung, etwa bei der Sexualität, einiges verändert“, erzählt Hartwig Trinn von der Krankenhausseelsorge, der die Treffen organisiert.
Neuen Erhebungen zufolge, ist eine Zunahme der Krankheitszahlen zu verzeichnen. Allerdings wird der Krebs früher erkannt, was die Heilungschancen erhöht. „Viele Patienten die zu uns kommen, befinden sich in Stadium 1c, was einer Größe des Krebses von bis zu 2cm entspricht. Durch die Mammografievorsorge kann ein Krebs in Stadium 1a erkannt werden, was eine gute Prognose auf Heilung verspricht“ erklärt Drüppel. Im Vergleich zu anderen Krebsarten, haben Patienten die an Brustkrebs erkranken, die besten Heilungschancen. Bis auf eine Brustkrebsart, die sehr aggressiv ist, liegen die Heilungschancen hier bei 70-80%.
Vorbeugend gibt es einige Faktoren, die das Risiko an Brustkrebs zu erkranken, verringern. „Dazu zählen neben ausreichender Bewegung eine ausgewogene, gesunde Ernährung, ein nur mäßiger Verzehr von Alkohol und die Vermeidung von Übergewicht. Letzteres spielt besonders nach den Wechseljahren eine große Rolle“, so Drüppel.