Herne. . „Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen“ - des Dichters Einsicht galt auch für den Auftritt von Tegtmeier-Preisträger Gunzi Heil in den Flottmann-Hallen

Er ist Pantomime und Klavierspieler, Entertainer und Sänger, Puppenspieler und Comedian. Gunzi Heil setzt in den Flottmann-Hallen des Dichters Einsicht „Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen“ in Aktion um - temporeich und temperamentvoll. Das Publikum ist zufrieden, spielt es doch eine Hauptrolle.

Denn der Finalist des Tegt-meier-Wettbewerbs 2011 hat den Austausch mit seinen Gästen zum Programm erhoben. Das Flottmann-Publikum lässt sich gern auf das Frage-und-Antwort-Spiel ein, und so erfährt Gunzi Heil vieles, was er später als lokales Versatzstück einbauen kann - der Mann lässt nichts umkommen, alles ist ihm der Rede wert, darunter auch vieles mäßig Originelle. In einem Nonsens-Lied besingt er die apsisartige Rundung des Flottmannsaals, huldigt der blauen Polsterung der Stühle und verkündet: „Man braucht nicht so viel Text, es geht mehr um die Stimmung.“ Aber es geht nicht immer gut.

Populäre Wortwelt

Wenn Heil, der so herrlich schwäbisch schwätzen kann, das Schicksal des gequälten Hackfleischs im Supermarkt besingt, überzeugt er als Sänger und Pianist. Diese Talente sind auch beim Parforceritt durch klassische Literatur und den internationalen Musikmarkt gefordert. Heil lässt Inhalte zusammenschnurren auf Schlagzeilen, Zitate und Musiktitel. Er verquickt Dichter- mit Werbesprüchen zu einer populären Wortwelt, die Bildungsbürgern ebenso wie dem serienkundigen Fernsehpublikum erheiterte Aha-Erlebnisse am laufenden Band bescheren soll. Das alles unterlegt er geschickt mit musikalischen Zitaten - von Katja Ebstein bis Prince. Es gibt keine Lebenslage, für die noch nicht gedichtet, komponiert oder im Fernsehen geworben wurde. Bei Heil hört sich das so an: „Des Pudels Kern ist Frolic.“ Mehr Inhalt ist nicht.