Die Benzin-Preise setzen die Herner Taxifahrer gehörig unter Druck. Viele Unternehmer wollen einen Ausgleich für die gestiegenen Benzinpreise. Entscheiden kann dies jedoch nur die Stadt, die zeigt sich aber gesprächsbereit.

Die rasant steigenden Benzinpreise, sagt Frank Kosfeld, träfen ja alle Berufsfahrer: Spediteure genauso wie Busunternehmen. Für Taxibetriebe, sagt der Geschäftsführer von „Haranni-Taxi“, sei die Entwicklung jedoch besonders dramatisch. „Die Kosten steigen, aber wir können unsere Einnahmen nicht steigern.“ Die Benzin-Preise setzen die Herner Taxifahrer gehörig unter Druck. Viele fordern deshalb eine Anhebung der Gebühren.

Chauffeure arbeiten an einem Antrag zur Erhöhung

Doch über eine Erhöhung entscheidet die Stadt Herne. Die legt in der „Taxen- und Taxentarifordnung“ fest, wie teuer der Kilometer ist. Der aktuell gültige Fahrpreis stammt von 2008. Über eine Erhöhung, sagt Stadtsprecher Christian Matzko, werde jedoch erst auf Antrag der Taxiunternehmen entschieden. Deshalb arbeiten einige Chauffeure an eben so einem Antrag. Wenn der steht, werde der Stadtrat wohl zustimmen, sagt Matzko. In einigen Monaten könnten die Taxitarife also steigen. In anderen Ruhrgebietsstädten ist das schon geschehen. Was die Verhandlungen erschweren könnte: In Herne gibt es keinen Interessenverband, die Betriebe sprechen also nicht mit einer Stimme. Mehrere Unternehmen wollen die Erhöhung, doch einige sind vorsichtig. Sie fürchten, dass sich bei höheren Preisen weniger Menschen eine Taxifahrt leisten. Trotzdem: „Wir müssen versuchen, die Tarife neu auszuhandeln“, sagt Bernd Bußmann, Chef des gleichnamigen Unternehmens aus Unser Fritz. Frank Kosfeld von „Haranni-Taxi“ bringt eine Kurzzeitpauschale ins Gespräch. Eine Fahrt, so schwebt es ihm vor, würde dann etwa sieben Euro kosten, damit wäre ein gewisser Radius abgedeckt. „An den Fahrten für 2,80 Euro zum Einkaufen verdienen wir nichts.“

Betreibe müssen überall sparen

Bis sich Taxifahrer und Stadt abstimmen, müssen die Betriebe sparen, wo sie nur können. Doch das ist schwierig. „Wir könnten für Fahrten über Herne hinaus einen Festpreis machen“, sagt Kosfeld. „Aber das ist nicht praktikabel: Wer nach Bochum gebracht werden möchte, will halt mit Taxameter fahren.“ Bernd Bußmann hat seine Fahrzeuge vor einem halben Jahr mit GPS ausgerüstet. „So können wir die Wagen zielgenauer leiten und Kilometer sparen.“

Solange die Betriebe aber keinen Antrag vorlegen, gelten die alten Preise. Stadtsprecher Matzko rät den Unternehmen zur Einigkeit: „Sie sollten gemeinsam vorgehen.“