Herne. . Ab Montag können Herner, die nach den regulären Sprechzeiten ärztliche Hilfe benötigen, den Notfalldienst auch unter der bundesweit einheitlichen Rufnummer 116 117 erreichen. Der Anruf wird an das zentrale Call Center in Duisburg weitergeleitet.
Ab Montag, 16. April, gibt es im Bereich der Kassenärztlichen Vereinigung WestfalenLippe (KVWL) wie schon in vielen anderen Gegenden der Bundesrepublik eine neue, zusätzliche Rufnummer für den ärztlichen Notfalldienst: die 116 117. „Daneben bleibt aber auch die 0180 50 44 100 bestehen“, so Mona Dominas von der KVWL Dortmund, die auch für Herne zuständig ist. Für die Anrufer besteht der Unterschied im Wesentlichen darin, dass die neue Rufnummer für sie kostenfrei ist, die alte nicht. Sollte sich demnächst zeigen, dass die alte Nummer nicht mehr gefragt sei, könne man überlegen, sie abzuschalten, so Dominas. Doch welche der beiden Nummern auch gewählt wird, der Anrufer aus Westfalen-Lippe landet immer im Call Center in Duisburg, wo seit der Neustrukturierung des ärztlichen Notfalldienstes vor einem Jahr alle Gespräche zentral angenommen werden.
So sollte es zumindest sein. „Die 116 117 ist nichts anderes als eine intelligente Rufweiterschaltung und nur so gut, wie die Technik dahinter“, sagt Dr. Heinz Johann Struckhoff, Vorsitzender des Herner Ärztevereins. Mit Hilfe der Vorwahl werde geortet, aus welcher Gegend der Anruf komme, der dann an das jeweilige Call Center weitergeleitet werde. Bei Anrufen aus Herne also nach Duisburg, wo im Schnitt am Wochenende allein aus Westfalen-Lippe 11 000 Anrufe auflaufen. Ist bei der 116 117 eine Identifizierung nach der Vorwahl nicht möglich, schaltet sich ein Service-Center ein und vermittelt.
Gerade mit der - alten - zentralen Rufnummer hatte es nach der Neustrukturierung des ärztlichen Notfalldienstes anfangs große Probleme gegeben. Nachdem die Telefonanlage erweitert und das Personal aufgestockt worden sei, hätten sich die Anlaufschwierigkeiten jedoch erledigt, so Mona Dominas.
Auch die zentrale Notfallpraxis an der Wiescherstraße 24 habe sich etabliert, sagt Dr. Struckhoff. Im Schnitt kämen wöchentlich zwischen 150 und 200 Patienten, die den Notdienst aufsuchen müssten. Klagen über „zu weite Wege“ seien ihm nicht bekannt. Problematisch sei da schon eher, dass Patienten, denen ein Medikament vom Notfalldienst verordnet wurde, manchmal bis zur nächsten geöffneten Apotheke weit fahren müssten.