Herne. . Nach versuchter Vergewaltigung seiner Halbschwester (12). Gutachter: Mit weiteren Sexualstraftaten wäre zu rechnen gewesen
Hartes Schicksal für einen jungen Mann aus Herne: Der 26-Jährige ist am Donnerstag auf unbestimmte Zeit in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen worden. Er hatte versucht, seine zwölfjährige Halbschwester zu vergewaltigen (wir berichteten).
Der Angeklagte gilt als unberechenbar und gefährlich. Erst hatte er eine Putzfrau sexuell bedrängt, dann war er über seine Halbschwester hergefallen. Er hatte dem Mädchen ein Messer an den Hals gesetzt und dabei gebrüllt: „Du ziehst dich jetzt aus, oder ich schneide dir die Kehle durch.“
Nach Ansicht eines Psychiaters ist bei dem 26-Jährigen auch in Zukunft von Sexualstraftaten auszugehen. „Es ist damit zu rechnen, dass ähnliche Taten noch einmal begangen werden, möglicherweise auch Taten mit noch erheblicherem Gewicht“, sagte der Mediziner im Prozess vor der 8. Strafkammer des Bochumer Landgerichts.
Zu der Unterbringung in der geschlossenen Psychiatrie gebe es deshalb keine sinnvolle Alternative, so sein Urteil. In anderen Einrichtungen könne der Herner auch nicht annähernd versorgt werden.
Die Erfolgschancen einer Therapie seien aufgrund der Intelligenzminderung des Angeklagten allerdings gering. Die erste Stufe der Behandlung müsse deshalb eine pädagogisch orientierte Verhaltens-Therapie sein.
Der 26-Jährige hatte seine Halbschwester am 25. September 2011 von der Roonstraße auf ein ehemaliges Fabrikgelände gelockt, vor eine Wand gedrückt und begrapscht. Nach eigenen Angaben fand er die Zwölfjährige attraktiv. Im Prozess hatte er erklärt: „Ich wollte den Mist durchziehen.“ Wegen der starken Gegenwehr hatte er dann aber doch von ihr abgelassen. Außerdem hatte er sich im Kampf mit dem Messer verletzt und stark geblutet.