Wanne-Eickel. . Cristina Canullo aus Barcelona unterrichtet an der VHS in Wanne Spanisch. Für den einwöchigen Kompaktkurs reist sie eigens aus Katalonien an.

Sie lebt in Barcelona, ist eigentlich Argentinierin, hat lange in Uruguay gelebt, und ursprünglich kommt ihre Familie aus Italien. Cristina Canullo ist weit herum gekommen in ihren 60 Lebensjahren, und hin und wieder verschlägt es sie auch nach Wanne-Eickel an die Volkshochschule am Grünen Hang. In dieser Woche ist es wieder so weit: Sie unterrichtet einen Spanisch-Kompaktkurs für Fortgeschrittene.

„Qué hora es?“ fragt Canullo die sieben Teilnehmer. „Wie spät ist es?“ zu deutsch. Sieben Augenpaare richten sich auf die Uhr, ein Teilnehmer antwortet auf Spanisch. „Muy bueno“, lobt die Frau – „sehr gut“. Im Raum Nummer 17 wird vorwiegend spanisch gesprochen. Die Fortgeschrittenen vertiefen ihre Grammatik-Kenntnisse und erweitern ihre Sprachpraxis. „Das viele Sprechen ist am wichtigsten“, sagt Gisela Blume, eine Teilnehmerin, „meistens lernt man ja doch für sich.“ Eine Woche lang, von Montag bis Freitag, finden die Unterrichtseinheiten statt. Danach fliegt Canullo zurück nach Barcelona.

Herne ist nicht ihre einzige Dozenten-Station im Ruhrgebiet, auch an der VHS gibt sie Gastspiele. Herne gefalle ihr gut, die Teilnehmer seien nett. Das erste Mal nach Deutschland gekommen ist sie mit ihrem Mann, der als Bauingenieur hier arbeitete. „Deutsch gelernt habe ich am Goethe-Institut in Uruguay“, berichtet sie, dort lebte sie neun Jahre lang, später elf Jahre lang in Deutschland.

„In Barcelona bin ich Lehrerin und habe ein Aufbaustudium gemacht, um Spanisch als Fremdsprache unterrichten zu können“, erklärt Canullo. Und was ist ihr im Unterricht am wichtigsten? „Die gute Laune“, antwortet die Lehrerin – und lacht. So werden die unregelmäßigen Verben auch mal mit einem Cha-Cha-Cha verinnerlicht. Die Teilnehmer lesen den Text mit, während Canullo zur Musik leise singend durch den Klassenraum tänzelt. Hin und wieder ist auch von den Teilnehmern ein Summen zu vernehmen. „Mit Musik behält man die Wörter leichter“, weiß Canullo, „außerdem macht es Spaß.“