Herne. . Der NRW-Spitzenkandidat Norbert Röttgen und das Rückfahrticket: Für Herner Christdemokraten besteht kein Anlass, über diese Frage zu diskutieren.
„CDU-Basis streitet über Röttgen“ titelte die WAZ-Politik am Mittwoch. In der Herner CDU ist dagegen von unterschiedlichen Positionen zurzeit nichts zu spüren. Norbert Röttgen will Ministerpräsident werden – und nach der Wahl sieht man weiter. Das ist (bisher) der Tenor.
Ist die Frage nach einem „Rückfahrticket“ für den amtierenden Bundesumweltminister eine künstliche Debatte? Ja, sagt Renate Sommer. „Ich glaube nicht, dass diese Diskussion die Bürgerinnen und Bürger in Nordrhein-Westfalen wirklich interessiert“, erklärt die CDU-Vorsitzende und Europaabgeordnete. Röttgen habe Recht: Man könne sich doch nicht in einen Wahlkampf begeben und sich von vorneherein auf die Oppositionsrolle festlegen.
Das sieht auch die CDU-Bundestagsabgeordnete Ingrid Fischbach so. Es gebe keinerlei Grund, die Haltung des Landesvorsitzenden in Frage zu stellen: „Norbert Röttgen hat sich bereits im August 2010 klar zu dieser Frage geäußert und sich damit der Verantwortung gestellt“, erklärt die Christdemokratin. Er habe auch jetzt keinen Zweifel daran gelassen, dass er Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen werden wolle.
Die Frage nach einem Oppositionsführer Norbert Röttgen stelle sich zurzeit nicht, sagt auch die designierte CDU-Landtagskandidatin Andrea Oehler: „Sie stellt sich erst nach dem 13. Mai, allerdings nur nach einer Niederlage“, sagt die 53-Jährige.
Auch die Tatsache, dass Norbert Röttgen im August 2010 in einem WAZ-Interview anders als jetzt angekündigt hat, auch als Oppositionsführer zur Verfügung stehen zu wollen, spielt aus Sicht von CDU-Ratsfraktions-Chef Markus Schlüter keine Rolle. „Das hat er aus der damaligen Sicht gesagt.“ Es mache keinerlei Sinn, bereits jetzt über Wahlergebnisse zu spekulieren und daraus Folgen abzuleiten. „Norbert Röttgen hat erklärt, dass er Ministerpräsident werden möchte. Ich haben keinen Zweifel daran, dass er zu seinem Wort steht. Alles andere spielt zurzeit keine Rolle“, so Schlüter.